Folge 57: Die Legende des Grand Guignol

Folge 57: Die Legende des Grand Guignol

16 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

Das Grand Guignol, das von 1897 bis 1962 in Betrieb war, war eine
Theaterinstitution, die eine Reihe von kurzen, provokativen
Stücken aufführte: zwei bösartige, brutale Horrorspektakel mit
blutigen Verstümmelungen und Morden und dann zwei extrem alberne
komische Shows. Der Wechsel zwischen Horror und Komödie wurde als
"douche écossaise" (heiße und kalte Dusche) bezeichnet. Die
beiden Formate arbeiteten Hand in Hand: Sie zogen das Publikum in
ihren Bann und wuschen es dann sozusagen ab. Aber das Grand
Guignol ist eigentlich nur wegen seiner Horrorkomponente in
Erinnerung geblieben: verkleidete, blutige und fast unerbittliche
Gewalt. Es setzte auf die Art von extremen Schlächtereien, die
das Publikum zutiefst schockierten und es dazu brachten,
ohnmächtig zu werden, zu schreien oder in Panik zu verfallen und
gegenüber den Umstehenden darauf zu bestehen, dass die Ereignisse
auf der Bühne tatsächlich real waren. Trotz seiner
offensichtlichen künstlichen Grenzen strebte das Grand Guignol
nach einem überzeugenden Spektakel: Dolche, die in den Körper von
Schauspielern auf der Bühne gestoßen wurden, schienen tatsächlich
auf der anderen Seite wieder herauszukommen, und Blut spritzte
unkontrolliert heraus. Flüssiges Blut wurde in verschiedenen
Schattierungen gemischt, ein kräftigeres Rot für frische Wunden
und eine braunere Farbe für eingetrocknete Flecken.


Musik: Kevin MacLeod
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