Der Erziehungsstil der Bundesregierung | Von Laurent Stein

Der Erziehungsstil der Bundesregierung | Von Laurent Stein

35 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Die Coronakrise gibt Anlass, das Handeln der Regierung in
erziehungswissenschaftlicher Hinsicht zu analysieren.


Ein Standpunkt von Laurent Stein.


Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im
„Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat
unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da
die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons)
erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und
weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden
angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele
alternative Medien!


Manchmal hört man Eltern sagen, dass „die Zügel etwas angezogen
werden müssen“, in der Hoffnung, einen aufsässigen Jugendlichen
wieder zur Vernunft zu bringen. Wenn Eltern dies tun, weil sie
sich das Beste für ihr Kind wünschen und die Gründe für ihre
Entscheidung klar kommunizieren, spricht man von einem
autoritativen Erziehungsstil, der auf eindeutige Regeln, aber
auch emotionale Wärme baut. Doch auch Politiker wie Markus Söder
waren sich während der Coronakrise nicht zu schade, mit
ebendiesem Satz harte Einschränkungen in Bürgerrechten zu
kommentieren. Ist das staatliche Handeln in der Krise ebenfalls
von Wärme und Transparenz geprägt? Eine
erziehungswissenschaftliche Analyse.


Die Erziehung ist eines jener rar gesäten Themenfelder, die wohl
nie aus der Zeit fallen werden. Sie ist geprägt von einem
immerwährenden Streit um das, was sogenannte „richtige“ und
„falsche“ Erziehung auszeichnet; ein Streit, der vermutlich so
alt ist wie die Erziehung selbst. Dabei unterliegt das, was zu
einer bestimmten Zeit als „richtiges“ oder „gelingendes“ Erziehen
erachtet wird, einer dynamischen Wandlung in Abhängigkeit davon,
auf welchem Punkt des Globus sich ein Mensch gerade aufhält und
welche historisch-kulturellen Hintergründe dort bestehen. Das,
was an einem bestimmten Ort als „falsch“ angesehen wird, mag sich
andernorts als wissenschaftlich fundiert ― ergo „richtig“ ―
herausstellen. Dies weist darauf hin, dass die Erziehung ― im
Gegensatz etwa zu naturwissenschaftlichen Feldern ― ein
historisch stark normativ geprägtes Feld war und noch immer ist.


Weil also den Aussagen, die im Erziehungskontext getroffen
werden, immer auch eine subjektive Interpretation zugrunde liegt,
sind gleichsam die Schlüsse, die in diesem Text gezogen werden,
nicht frei von Subjektivität. Das Ziel dieses Essays kann es
daher nicht sein, Anspruch auf universelle Wahrheit zu erheben,
sondern allenfalls einen kleinen Ausschnitt der Wahrheit
möglichst gut begründet vorzubringen. Damit dieses Anliegen
gelingt, sollen zunächst grundlegende Begrifflichkeiten und
Konzepte geklärt werden, um dann in Bezug zum staatlichen Handeln
während der Coronavirus-Pandemie gebracht zu werden. Anschließend
wird der Versuch unternommen, Teilaspekte ebendieses Handelns vor
einem erziehungswissenschaftlichen Hintergrund zu interpretieren.


Den Anfang macht der Erziehungsbegriff selbst.


Was ist Erziehung?


Die vier Grundmerkmale von Erziehung…weiterlesen hier:
https://apolut.net/der-erziehungsstil-der-bundesregierung-von-laurent-stein


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