Molekulare Untersuchungen zum Nachweis von M. tuberculosis-Komplex und deren Subtypen an Paraffin eingebetteten humanen und tierischen Gewebeproben

Molekulare Untersuchungen zum Nachweis von M. tuberculosis-Komplex und deren Subtypen an Paraffin eingebetteten humanen und tierischen Gewebeproben

Beschreibung

vor 10 Jahren
Mykobakterien sind heterogene Krankheitserreger und befallen Mensch
und Tier. Der bekannteste Vertreter ist das Mycobacterium
tuberculosis als Hauptverursacher der Tuberkulose und wichtigster
Vertreter des M. tuberculosis-Komplexes. Daneben gibt es
Mycobacteria other than tuberculosis, die MOTTS, die für
verschiedene Krankheitsbilder bei unterschiedlichen Spezies
verantwortlich sind. In dieser Arbeit wurde der Versuch der
molekularbiologischen Stammdifferenzierung bei einer größeren Zahl
Formalin fixierter und in Paraffin eingebetteter Proben
vorgenommen. Hierbei wurden sowohl Patientenproben als auch Proben
aus dem veterinärmedizinischem Bereich herangezogen, die zunächst
histologisch begutachtet wurden. Bei fünf von 12
veterinärmedizinischen Fällen wurden säurefeste Stäbchen in der
Ziehl-Neelsen Färbung gefunden. In der molekularen Untersuchung
wurden bei allen diesen Fälle bis auf einen, bei dem die DNA
vermutlich gehemmt ist, und einem zweiten, der in der Färbung
unauffällig war, die Anwesenheit von Mykobakterien bestätigt. Bei
diesem in der Färbung unauffälligen Fall wurde das Vorhandensein
von unbekannten Mykobakterien nachgewiesen. Bei den übrigen vier
Fällen wurde dreimal das M. avium subsp. avium, normalerweise
Erreger der Geflügeltuberkulose, und einmal das M. avium subsp.
paratuberculosis nachgewiesen. M. avium subsp. paratuberculosis ist
Erreger der Paratuberkulose, einer chronischen Enteritis bei
Rindern. Es konnten keine Mitglieder des M. tuberculosis-Komplexes
nachgewiesen werden. Aus dem Bereich der Humanmedizin wurden
Patientenproben aus der Routinediagnostik histologisch und
molekularbiologisch mit PCR und Spoligotyping untersucht. In der
Ziehl-Neelsen-Färbung wurde histologisch nach Tuberkulose-typischen
Auffälligkeiten wie Granulome, Epitheloidzellen und Nekrosen
gefahndet. Anschließend wurden die Proben molekularbiologisch mit
PCR auf β-Aktin als Hinweis auf replizierbare DNA und auf IS6110
als Hinweis auf Mitglieder des M. tuberculosis-Komplexes
untersucht. IS6110-positive Proben wurden mit dem Ziel der genauen
Stammdifferenzierung dem Spoligotyping zugeführt. Spoligotyping ist
eine auf PCR basierende Technik, die gerne für epidemiologische
Fragestellungen genutzt wird. Folgende weitere Ergebnisse wurden
gewonnen: Die molekulare Untersuchung mittels PCR zeigte die
Anwesenheit von M. tuberculosis-Komplex DNA in 36 von 65 humanen
Fällen, wohingegen säurefeste Stäbchen in der Ziehl-Neelsen Färbung
nur in elf Fällen entdeckt werden konnten. Alle IS6110 positiven
Fälle wurden mit Spoligotyping weitergehend untersucht. Dreizehn
Fälle boten M. tuberculosis spezifische Muster, während M. bovis
spezifische Muster in vier Fällen erhalten wurden.

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