Zytokinbestimmung im Verlauf der Schwangerschaft und deren Bedeutung bei intrauterinen Infektionen

Zytokinbestimmung im Verlauf der Schwangerschaft und deren Bedeutung bei intrauterinen Infektionen

Beschreibung

vor 10 Jahren
Infektionen werden als Hauptursache für die Entwicklung vorzeitiger
Wehentätigkeit mit nachfolgender Frühgeburtlichkeit angesehen.
Durch eine aszendierende Infektion kann sich eine intrauterine
Infektion ausbilden, welche einen akuten Gefahrenzustand für Mutter
und Kind darstellt. Eine frühzeitige Diagnose ist anhand klinischer
Zeichen und laborchemischer Parameter wie CRP nicht immer sicher
möglich. Die Parameter sind zu unspezifisch und bei subklinischen
Infektionen nicht vorhanden. Durch die vorzeitige
Schwangerschaftsbeendigung lassen sich zwar mögliche
infektionsbedingte Gefahren für Mutter und Kind reduzieren, doch
sind die Patienten häufig mit den Folgen einer Frühgeburt
konfrontiert. Eine möglichst spezifische und sensitive Diagnostik
hätte also den Vorteil, die Rate an durch den Geburtshelfer
verursachten Frühgeburtlichkeit und die Morbidität für Mutter und
Kind zu senken. In dieser Arbeit wurden die Zytokine IL-6, IL-15,
Pro-IL1β und CXCL10/IP-10 auf ihre Konzentration im Fruchtwasser
bei Patientinnen mit Anhalt auf eine intrauterine Infektion und bei
Patientinnen ohne Infektionsanhalt untersucht. Hierfür schlossen
wir insgesamt 215 Patientinnen ein und unterteilten diese in
folgende Gruppen: Fruchtwasser, das im Rahmen einer Amniozentese
gewonnen wurde, teilten wir der Gruppe „Amniozentesen“ (n=81) zu.
Während der Geburt entnommene Fruchtwasserproben teilten wir je
nach Geburtsmodus den Gruppen „Spontangeburten“ (n=20) – im Rahmen
einer Spontangeburt durch Amniotomie - oder „Sectiones“ (n=101) –
im Rahmen einer operativen Entbindung - zu. Die vierte Gruppe wurde
gebildet aus Fruchtwasserproben, die wir im Rahmen einer
Amniozentese bei Verdacht auf Amnioninfektionssyndrom erhielten
(n=13). Bezüglich der Konzentrationen im Fruchtwasser konnte kein
signifikanter Unterschied zwischen Patientinnen mit
Infektionsverdacht und den Kontrollgruppen für die Zytokine IL-6,
IL- 15 und CXCL10/IP-10 nachgewiesen werden. Ein signifikanter
Unterschied ergab sich lediglich für das Zytokin Pro-IL-1β. Auch
konnten unsere Untersuchungen zeigen, dass die Zytokinexpression
von den Faktoren „maternales Alter“, „Gestationsalter“ und „fetales
Geschlecht“ unabhängig ist. Zusammenfassend könnte sich Pro-IL-1β
als Infektionsmarker eignen. Hierzu sollten in Zukunft aber noch
weitere Studien mit größerem Patientenkollektiv durchgeführt
werden.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: