Die Rolle des selektiven COX-2 Inhibitors NS-398 in der Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion in vivo

Die Rolle des selektiven COX-2 Inhibitors NS-398 in der Thrombozyten-Endothelzell-Interaktion in vivo

Beschreibung

vor 10 Jahren
In der hier vorliegenden Arbeit wurde erstmals in vivo untersucht,
ob selektive COX-2 Hemmer die Thrombozyten-Endothel-Interaktion
(platelet-vessel-wall-interaction = PVWI) erhöhen und damit das
Thromboserisiko steigern. Es wurde die Bewegung
fluoreszenzmarkierter humaner Thrombozyten in Hamsterarteriolen in
der Versuchsanordnung des Rückenhautkammermodells mittels
Intravitalmikroskopie gemessen. Transiente und dauerhafte Adhäsion
der Thrombozyten an die Gefäßwand, sowie Gefäßverschluss nach
induzierter Gefäßwandschädigung dienten als Parameter der
Thrombozyten-Endothel-Interaktion. Die selektive Hemmung von COX-2
mit NS-398 erhöhte die dauerhafte Plättchenadhäsion an die
Gefäßwand in vivo. Weiterhin war die transiente PVWI in NS-398
behandelten Tieren signifikant erhöht. Dieser Effekt wurde durch
Vorbehandlung der Plättchen mit ASS oder Iloprost aufgehoben. Die
Zeit bis zum Eintritt des Gefäßverschlusses nach
Gefäßwandschädigung mit FeCl3 wurde durch NS-398 signifikant
verkürzt. Die selektive Hemmung von COX-2 mittels NS-398 verstärkt
sowohl die transiente Plättchen-Gefäßwand-Interaktion, als auch das
dauerhafte Anheften von Thrombozyten an die Gefäßwand. Dabei kann
es zu einem schnelleren Verschluss vorgeschädigter Gefäße kommen,
was höchstwahrscheinlich durch eine Verminderung des
antithrombotischen Prostaglandin-Effektes verursacht sein könnte.
Klinische Relevanz hat die vorliegende Studie dahingehend, dass es
zu einer adversen Wirkung von selektiven COX-2 Hemmern auf die
Thrombozyten-Endothel-Interaktion kommen kann, wodurch das
vaskuläre Thromboserisiko gesteigert wird, mit all seinen
konsekutiven klinischen Erscheiningsbildern wie z. B. Herzinfarkt,
Embolie und Schlaganfall.

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