Hermes und der gute Wein

Hermes und der gute Wein

8. März 1922
6 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Schmiergelder, Aufsichtsratsposten, Bobbycars – Geschenke an
Politiker und der dahinter lauernde Verdacht der Bestechlichkeit
sind ein zeitloses Thema. Auch die investigative Presse der jungen
Weimarer Republik sah es in diesem Sinne vornehmerweise als ihre
Aufgabe an, entsprechende Verfehlungen aufzudecken. Im konkreten
Fall ist es die USPD-Parteizeitung Freiheit, die in ihrer Ausgabe
vom 8. März 1922 den amtierenden Reichsfinanzminister Andreas
Hermes mit einem im doppelten Sinne delikaten Vorwurf konfrontiert:
Er soll noch in seinem vorherigen Amt als Reichsminister für
Ernährung und Landwirtschaft etliche Flaschen edlen rheinischen
Weines privat zu Dumping-Preisen bezogen haben. Was an dem Verdacht
dran war, konnte das Recherchenetzwerk Auf den Tag genau
kurzfristig leider nicht ermitteln. Unbedingt hingewiesen sei von
unserer Seite jedoch darauf, dass sich Hermes in seinem weiteren
Leben sehr wohl als Ehrenmann präsentierte. Wegen seines
Widerstandes gegen das NS-Regime war er gleich mehrfach inhaftiert.
Vor der Vollstreckung eines Todesurteils wegen seiner Verbindungen
zum 20. Juli bewahrte ihn nur die Befreiung Berlins durch
sowjetische Truppen. Es liest Frank Riede.

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