Bis zu 300.000 Infektionen pro Tag - Mathematiker berechnet Omikron-Welle voraus

Bis zu 300.000 Infektionen pro Tag - Mathematiker berechnet Omikron-Welle voraus

Modellierer und Mathematik-Professor Kristan Schneider berechnet im CoronaCast die Omikron-Welle voraus. Meist liegt der Forscher aus Mittweida mit seinen Prognosen richtig.
1 Stunde 16 Minuten
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Beschreibung

vor 2 Jahren
Sachsen ist vom Spitzenplatz in der Tabelle der Inzidenzen momentan
weit entfernt. Bremen, Berlin und Schleswig-Holstein haben die
höchsten Inzidenzen. Sachsen liegt mit 279 sogar deutlich unter dem
Bundesdurchschnitt. "Doch auch hier wird Omikron bald für einen
starken Anstieg sorgen", prognostiziert der Mathematiker und
Modellierer Kristan Schneider im CoronaCast bei Sächsische.de.
Schneider ist Professor an der Fakultät für Angewandte Computer-
und Biowissenschaften der Hochschule Mittweida. Weltweit sind die
Expertisen und Berechnungen seines eigentlich auf die
Malariaforschung spezialisieren Teams gefragt. In der
Corona-Pandemie haben sich ihre Prognosen für Infektionswellen im
Nachhinein oft als zutreffend erwiesen. "Bei Omikron rechnen wir
bundesweit in den nächsten Wochen schlimmstenfalls mit 200.000 bis
300.000 Neuansteckungen täglich." Lockerte man Maßnahmen weiter, so
Schneider, könnte die Zahl noch größer werden. Der Forscher geht
zudem davon aus, dass es bei dieser Größenordnung an täglich neuen
Fällen nur schwer möglich sein werde, mit dem Durchführen und
Auswerten von Tests nachzukommen. Dass sich die Welle bereits
aufbaue, darauf hätten die Daten des Robert-Koch-Instituts bereits
vor Weihnachten gedeutet. Dass man im Norden Deutschlands
gegenwärtig eine stärkere Verbreitung von Omikron als in Sachsen
sehe, habe verschiedene Gründe. "Einer ist, dass in Sachsen wegen
einer vergleichsweise geringeren Impfquote zurzeit anteilig mehr
Menschen unter kontaktbeschränkenden Maßnahmen leben müssen." Der
Prognose des Mathematikers zufolge wirke dieser Effekt zwar
bremsend, aber nicht verhindernd. "Wenn Omikron einmal in Sachsen
dominierend sein wird, steigen auch hier die Zahlen." Was könnte
die Entwicklung aufhalten? "Stoppen kann man die Omikron-Welle
nicht. Man wird nur in der Lage sein, sie zu verzögern. Es geht
jetzt darum, Zeit zu gewinnen." Und das, so Schneider, könnte man
nur durch ein beibehalten einer Strategie erreichen, die auf
Kontaktminimierung und Impfen setze ... Die Themen des
Podcast-Gesprächs: - Wie hart wird Omikron Sachsen und Deutschland
treffen? - Wieso das Schließen von Schulen in der Omikron-Welle
vielleicht nötig wird - Warum Durchseuchungsszenarien gefährlich
sind - Wie Corona-Modellrechnungen erstellt werden - Wie
aussagekräftig sind eigentlich offizielle Corona-Zahlen in
Deutschland? Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf
aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen
ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

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