Reichen die Lockerungen? Fragen an Konzertveranstalter Rodney Aust

Reichen die Lockerungen? Fragen an Konzertveranstalter Rodney Aust

Ab 4. März können in Sachsen mit eingeschränkter Kapazität wieder Großevents stattfinden. Im CoronaCast erklärt Konzertveranstalter Rodney Aust, warum das noch nicht reicht.
39 Minuten
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Beschreibung

vor 2 Jahren
Deutschland lockert, Sachsen lockert. Seit Mittwoch gelten im
Freistaat etwa beim Einkaufen keine G-Regeln mehr, und am 4. März
geht das Erleichtern mit einer neuen Corona-Verordnung weiter. Dann
dürfen Veranstaltungen unter bestimmten Regeln wieder deutlich
größer als bisher ausfallen. Im CoronaCast bei Sächsische.de
bewertet der Dresdner Konzertveranstalter Rodney Aust die sich nun
ergebende Öffnungsperspektive für seine Branche als "positives
Signal" und schränkt zugleich ein: "Den großen Befreiungsschlag
bringen die neuen Regeln aber nicht." Austs Agentur veranstaltet
Großevents wie die im Mai in der Arena-Leipzig geplanten
Rammstein-Konzerte oder den Auftritt Udo Lindenbergs im Dresdner
Rudolph-Harbig-Stadion im Juni. Die Durchführung dieser Konzerte
sehe Aust nicht in Gefahr, er befürchte jedoch unkalkulierbare
Risiken, wegen auch dann möglicherweise noch geltender
Einschränkungen. "Was ist genau mit 'Basismaßnahmen' gemeint, die
es ab dem 21. März trotz des Wegfalls tiefgreifender
Schutzmaßnahmen noch geben soll," fragt Aust. Er freue sich zwar
über die Aussicht, wieder große Events durchführen zu können, sehe
aber einen entscheidenden Lockerungsschritt auf dem Weg zur
Normalität für seine Branche als unerlässlich an.
"Kapazitätsgrenzen, das Überprüfen von Nachweisen und auch die
Masken müssen irgendwann wieder wegfallen", so Aust. Bei kleineren
Veranstaltungen oder klassischen Konzerten würden Abstandsregeln
leichter aufrecht zu halten sein. Dies seien nicht unbedingt
Konzerte, bei denen "man sich mit seinem Nachbarn reibt". Nach
Ansicht des Konzertmanagers sollte deshalb die Risikoabwägung, ob
man eine Veranstaltung besuche, künftig jeder eigenverantwortlich
vornehmen können. Welche Risiken mit Corona verbunden sind, weiß
Aust einzuschätzen. Erst kürzlich hat sein Vater Bernd Aust, mit
dem er seine Konzertagentur gemeinsam leitet, eine schwere
Covid-Erkrankung öffentlich gemacht. Der frühere Chef der Band
Electra hatte im Winter 2020/21 mehrere Wochen im Krankenhaus
gelegen und sich in Lebensgefahr befunden. Rodney Aust beschreibt
die Erfahrungen im Podcast-Gespräch als "einschneidend". Froh sei
er, dass sein Vater inzwischen sogar manchmal wieder zur Flöte
greife. "Neulich ist er sogar Ski gefahren. Daran war vor einem
Jahr nicht ansatzweise zu denken." Dennoch, sagt Aust, müsse er
auch für das gemeinsame Unternehmen denken und sprechen. "Das ist
nur überlebensfähig, wenn wir zur Normalität zurückkommen."
Einstweilen wird ab 4. März die Normalität so aussehen, dass in
Sachsen bei Veranstaltungen in Innenräumen bei maximal 60 Prozent
Auslastung und maximal 6.000 Besuchern 2 G gilt und im Außenbereich
maximal 75 Prozent Auslastung und bis zu 25.000 Zuschauer erlaubt
sind. Außerdem Themen des Gesprächs: - Rentieren sich
perspektivisch Veranstaltungen in Innenräumen überhaupt noch? - Wie
funktioniert nach zwei Jahren Pause der Restart der Branche? - Wie
wird mit verschobenen Konzerten der Vorjahre verfahren? Das
Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am
Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander
getrennt an verschiedenen Orten.

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