Ute Engelmann: Diagnose Krebs - Wie man trotzdem den Kopf oben hält

Ute Engelmann: Diagnose Krebs - Wie man trotzdem den Kopf oben hält

44 Minuten
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Wie fühlt sich Hamburg an, wie erleben wir Hamburg? Das sind Fragen, denen wir in unserem Podcast "Feel Hamburg" nachgehen. Die Hosts Ilka Steinhausen und Daniel Kaiser sprechen abwechselnd mit Persönlichkeiten aus der Stadt - mit Menschen, die eine Ge...

Beschreibung

vor 5 Monaten
Hier geht es zur Podcastempfehlung von Britta Kehrhahn:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/carpe-what-dein-sinn-podcast/10862951/
Carpe diem - nutze den Tag. Das ist Ute Engelmanns Lebensmotto,
seit sie weiß, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist. Sie will
ihr Leben nicht von dieser Diagnose bestimmen lassen, sondern lebt
so normal, wie es geht. Und trotzdem ist einiges anders. Es gibt
diese dunklen Tage, die Angst vor den Schmerzen, dem Sterben. Dann
findet Ute Engelmann Trost im Internetforum "Frauenselbsthilfe
Krebs". Dort tauscht sie sich mit anderen Betroffenen aus und
bekommt zu jeder Tages- und Nachtzeit verständnisvolle Reaktionen
auf ihre Gedanken. Als sie 2005 an Brustkrebs erkrankte, war das
ein Schock für Ute Engelmann, aber sie stellte sich der Diagnose
und besiegte den Krebs im Rahmen einer schmerzhaften Therapie.
Später, als sie wieder eine "komische Stelle" fühlte, schob sie den
Gedanken an eine neuerliche Erkrankung lange weit von sich, denn
sie glaubte zu wissen: "Ich halte das nicht nochmal aus." Sie hat
es dann doch ausgehalten - nicht nur die Diagnose unheilbar an
Krebs erkrankt zu sein, sondern auch die erneute Therapie mit den
üblichen, quälenden Begleiterscheinungen. Heute geht es Ute
Engelmann den Umständen entsprechend gut. "Mein Onkologe hat mal
gesagt, mit Knochenmetastasen kann man alt werden. Und das sage ich
mir jeden Tag. Ich habe ein sehr, sehr gutes Medikament, das sehr
gut wirkt. Und die Knochenmetastasen halten die Füße still", sagt
die 65-Jährige. Denn einfach so wegoperieren kann man Krebs nicht,
aber man kann ihn mit relativ geringen Nebenwirkungen recht gut in
Schach halten. Ihre Erfahrungen mit der Krankheit haben Ute
Engelmann die Kraft gegeben, gemeinsam mit ihrer Freundin Annette
Waschbüsch das Buch "Du musst den Drachen reiten" herauszugeben, in
dem Betroffene von ihrem Umgang mit der Krankheit berichten. Dieses
Buch hat Ute Engelmann alles abverlangt. "Das war eine wahnsinnige
Kraftanstrengung, das Buch herauszubringen. Danach fiel irgendwie
die ganze Energie von mir ab, da war der Stecker gezogen. Und dann
dachte ich, jetzt sterbe ich", erinnert sich die Autorin.
Inzwischen geht es ihr aber wieder besser und sie hofft, dass das
Buch "Du musst den Drachen reiten" dazu beiträgt, nicht an der
Diagnose zu verzweifeln. Bei "Feel Hamburg" sprechen Ute Engelmann
und Britta Kehrhahn auch über die Herausforderung, sich haarlos in
der Öffentlichkeit zu zeigen, Make-up für Krebspatientinnen und gut
gemeinte Ratschläge, die nach hinten losgehen.

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