#07 Ove Arup - Ein "unorganisierter und willkürlicher Perfektionist"

#07 Ove Arup - Ein "unorganisierter und willkürlicher Perfektionist"

44 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Sir Ove Nyquist Arup sei ein unorganisierter und willkürlicher
Perfektionist gewesen. So sagte es zumindest Peter Rice, der
erste Bauingenieur nach Arup, der mit der britischen Goldmedaille
für Architektur ausgezeichnet wurde. Es lässt sich sicherlich
viel darüber diskutieren, welches Adjektiv man verwendet, aber
dass Arup ein Perfektionist war sollte spätestens nach der
siebten Episode des Podcast Baustelle Bauwesen jedem klar sein.


Ove  Arup war nämlich kein klassischer Bauingenieur, denn er
studierte zuvor Philosophie und machte es zu seiner
Lebensaufgabe, die Zusammenarbeit zwischen Architekt und
Bauingenieur zu revolutionieren. All dies verpackte er unter der
Idee des „total design“ und wurde damit zu einem der Pioniere des
20. Jahrhunderts.


Sein persönliches Interesse für Ästhetik und Kunst machte es ihm
zunächst schwierig im Bauingenieurwesen der 1920er anzukommen. In
einer Welt, in der es bei Bauprojekten immer nur darum ging
enorme Lasten von Bauwerken sicher in den Baugrund zu bringen,
gab es die Vision, als Bauingenieur an den zeitgenössischen
architektonischen Ansätzen mitzuarbeiten, noch nicht. Ove Arup
war aber interessiert an den verträumten Ideen von Architekten,
wie die von Le Corbusier, Berthold Lubetkin oder Walter Gropius.
Denn sie zeigten wo es mit dem damals noch neuartigen Baustoff
Stahlbeton hingehen kann. In den 1930er Jahren kam er dann in
Kontakt mit Lubetkin und entwarf zusammen mit ihm den Penguin
Pool des Londoner Zoos oder das Highpoint 1 in London Highgate,
der Öffentlichkeit noch unbekannte Konstruktionsarten. Auf die
Zusammenarbeit mit Architekten legte er immer sein größtes
Augenmerk. Dies führte sicherlich zur Bürogründung des
renommierten und noch heute weltweit aktiven Planungsbüros
Arup.  Aus seiner Schule entwuchsen
zahlreiche internationale Ingenieurgrößen.


Ove Arups Meisterwerk ist ganz klar die Kingsgate Bridge in
Durham, diese entwarf er und ganz nach seinem Motto des „total
design“ begleitete er dessen Bau bis zur Fertigstellung. Michi
& Philip sind ganz klar fasziniert von seiner Philosophie und
finden dass gerade Bauingenieurinnen und Bauingenieure mehr über
seine Person wissen sollten. Sie versuchen die Definition des
„total design“ zu erklären. Und fragen sich, wieso dieser auch
heute noch nicht branchenübergreifend Anwendung findet, obwohl
doch Arup vor über 70 Jahren schon bewiesen hat, dass diese
Arbeitsweise vielversprechend ist. Einerseits wird dies  an
der Erfolgsgeschichte seines gegründeten Büros klar. Andererseits
gibt es aber auch Planer wie das Buro Happold oder Expedition
Engineering die von ehemaligen Arup Mitarbeitern gegründet wurden
und Arups Arbeitsweise gelernt haben. Sie zeigen nämlich ganz
klar wie groß der Einfluss Ove Arups auch heute noch ist. Ove
Arup war nie Professor einer Universität, dennoch hat er
gleichzeitig Ingenieure und Architekten mit seiner Philosophie
ausgebildet. Gebt euch diese Episode, denn etwas über Ove Arup zu
wissen gehört zum Allgemeinwissen. Viel Spaß!


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Links zur Episode:


Ove Arup Biografie


Kingsgate Bridge 

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