#126 - Depression und MS - wie Du zur emotionalen Balance zurückfindest

#126 - Depression und MS - wie Du zur emotionalen Balance zurückfindest

Eine Depression kann Deinen komplettes Alltagsleben zum Erliegen bringen. Erfahre, ab wann Du Hilfe benötigst und welche Angebote es gibt.   Depression und Stimmungsbeeinträchtigungen können Deinen kompletten Alltag zum...
23 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren



Eine Depression kann Deinen komplettes Alltagsleben zum
Erliegen bringen. Erfahre, ab wann Du Hilfe benötigst und
welche Angebote es gibt.


 
















Depression und
Stimmungsbeeinträchtigungen können Deinen
kompletten Alltag zum Erliegen bringen.
Folge #126 widmet sich den negativen
Veränderungen der Psyche. Du erfährst,
welche Auslöser es gibt, wann sie
auftreten, wie sie sich äußern können,
welche Unterstützungsmöglichkeiten es
gibt und was Du selbst tun kannst. Jeder
zweite MS-Betroffene erlebt mindestens
eine düstere Phase. Gut, wenn Du bereits
vorher weißt, was Du in so einem Fall tun
kannst. Denn Angebote gibt es jede Menge.
Und Depressionen sind sehr gut
behandelbar.

Hier geht es zum Blogbeitrag:
https://ms-perspektive.de/depression-und-ms








Wann treten
Stimmungsbeeinträchtigungen
und Depression auf?






Depressionen oder
Phasen voll negativer
Emotionen können gleich
am Anfang Deiner
Diagnose stehen und
durch die Diagnose
ausgelöst werden.


Schließlich muss man
erst einmal verkraften,
dass man, oft als
junger Mensch, davon
erfährt eine
lebenslange Erkrankung
mit ungewisser Prognose
zu haben.


Aber auch im Laufe der
Jahre können solche
Phasen kommen, wenn ein
Schub auftritt oder
MS-Symptome Wünschen
und Plänen im Weg
stehen. Außerdem
scheint es so, als ob
Menschen mit MS
anfälliger für
Depressionen sind.






Wie äußern sich
Depressionen?






Depressionen können
sich unterschiedlich
auswirken und sind für
Experten deutlich von
der Fatigue abgrenzbar.


Manchen wird alles
egal. Sie verlieren die
Hoffnung und werden
gefühllos.


Bei anderen steht der
Interessenverlust im
Vordergrund, der sich
auf die Familie, den
Freundeskreis, den
Beruf, die Hobbys, die
Gesellschaft und die
Politik bezieht.


Wieder andere bekommen
Angst davor anderen
Menschen zu begegnen.
Das kann so weit gehen,
dass sie am Ende die
eigene Wohnung nicht
mehr verlassen.
Überhaupt können Ängste
und Panikgefühle eine
Ausprägung von
Depressionen sein.
Bezogen auf die MS kann
es die Angst sein, bald
nicht mehr berufstätig
zu sein,
Geheinschränkungen zu
erleiden oder nicht
mehr der eigens
definierten Rolle
innerhalb der Familie
gerecht zu werden.


Vielleicht leidest Du
auch unter
Schuldgefühlen nach dem
Motto, hätte ich andere
Entscheidungen
getroffen, wäre ich von
der MS verschont
geblieben und könnte
nun ein besseres Leben
führen. Oder Du wertest
Dich selber ab, weil Du
glaubst, weniger
liebenswert für andere
Menschen oder weniger
attraktiv für den
Arbeitsmarkt zu sein.


Die psychischen
Belastungen können
sogar zu körperlichen
Beschwerden führen,
Schlafstörungen
verursachen ebenso wie
dauerhafte
Appetitlosigkeit
bewirken.






Werde aktiv!






Wenn Du unter starken
Stimmungsschwankungen
leidest und schnell
gereizt bist, kann es
für Dein Umfeld schwer
werden. Zeit etwas zu
tun.


Wie Du siehst, gibt es
ganz viele
unterschiedliche
Ausprägungen und
Anzeichen. Für alle
gilt, eine Depression
oder anhaltende
Stimmungsschwankungen
sind gut behandelbar,
sogar oft heilbar. Du
musst nur aktiv werden
oder die Hilfe
annehmen, die von außen
an Dich herangetragen
wird.


Ein typisches Vorgehen
ist die Kombination aus
speziellen
Medikamenten, die die
Stoffwechselvorgänge
Deines Gehirns wieder
ins Gleichgewicht
bringen und
Psychotherapie. Und
keine Sorge, heutige
Medikamente machen
nicht abhängig.


Übrigens gibt es ganz
selten auch euphorische
Veränderungen, die zu
Problemen führen. Denn
unverhältnismäßig
übersteigerte
Glücksgefühle sind auch
gefährlich.






Wie kannst Du depressive
Verstimmungen messen?






Fällt es Dir schwer,
abzuschätzen, ob Du
dunkle Gefühle hast
aufgrund
nachvollziehbarer
äußerer Umstände oder
ob Du Hilfe benötigst?
Dann führe zunächst ein
Tagebuch. Das kann
handschriftlich sein
mit Datum und Angabe
einer Skala von 1 bis
10. Wenn 1 auf Deiner
Skala sehr unglücklich
und traurig bedeutet
und Du über Wochen
immer im sehr niedrigen
Bereich bleibst,
solltest Du Dir Hilfe
suchen.
Natürlich gibt es auch
Apps dafür.


Apps speziell für MS
beinhalten meist von
vornherein einen
Tracker für
Stimmungsschwankungen.
Bei anderen Apps kannst
Du Dir vielleicht
eigene Rubriken anlegen
und dann befüllen.


Wenn Du Dein Tagebuch
mit mehr Details
versehen willst, immer
gern. Das kann
hilfreich sein, wenn Du
Dich für eine
Behandlung
entscheidest. Doch das
Wichtigste ist
zunächst, dass Du Dein
Tagebuch jeden Tag mit
einem Wert für Deine
Stimmung versiehst.


Und denk immer daran,
wenn Du eine Gefahr für
Dich und Deine
Gesundheit siehst, im
extremsten Fall
Suizidgedanken hast,
dann melde Dich und
frage sofort nach
Hilfe! Deine Familie,
Freunde und die
Rufnummer 112 stehen
für solche Themen zur
Verfügung.






Welche Auslöser führen zu
einer Depression?






Vor Beginn einer jeden
Behandlung steht die
genaue
Ursachenforschung.


Dazu gehört ein
ausführliches Gespräch.
Wenn Du selber ein
Tagebuch zu Deiner
Stimmungslage genutzt
hast, bringe es Deinem
Arzt mit.


Handelt es sich um das
Verarbeiten der
Diagnose (Schock,
Verdrängung)?
Sind Auswirkungen der
MS, egal ob körperlich
oder geistig gerade
Dein Thema, weil sie
sich auf Dein
Privatleben auswirken,
Du schnell ermüdest,
der Arbeitsbelastung
nicht mehr standhältst
oder weniger intensiv
mit Deinen Kindern
herumtollen kannst?


Auch die Medikamente,
die Du einnimmst,
sollten genauer unter
die Lupe genommen
werden. Denn vielleicht
ist die Depression eine
Nebenwirkung davon.
Dann wird Dein
Neurologe prüfen,
welche Alternativen in
Frage kommen.


Bei einigen Betroffenen
bestand schon vor der
MS eine psychische
Störung, die sich durch
das Leben mit der
Erkrankung
verschlechtert hat.


Und natürlich sollten
immer auch soziale,
familiäre und
organische Ursachen
geprüft werden, wenn
eine psychische
Erkrankung neu auftritt
und keinen Bezug zur MS
hat.






Was kannst Du selber bei
depressiven
Stimmungsbeeinträchtigungen
tun?






Bei kleineren
Ausprägungen, die nicht
den Experten erfordern,
kannst Du Dir mit
verschiedenen
Schreibtechniken selber
helfen.


So gibt es zum Beispiel
die Morgenseiten.
Gleich nach dem
Aufstehen setzt Du Dich
hin und schreibst so
lange alles auf, was
Dir durch den Kopf
geht, bis Dein Kopf
quasi leer geschrieben
ist. Nutze möglichst
einen Stift und ein
Blatt Papier dafür. Das
verlangsamt Deinen
Schreibfluss im
Vergleich zum Tippen
auf technischen
Geräten. So hast Du
Zeit zum Reflektieren.
Schreibe wirklich alles
auf, von den wilden und
schwer verständlichen
Träumen bis zu Dingen,
die Dich schon länger
beschäftigen. So kannst
Du alles Negative,
Verstörende oder
Unverständliche gleich
früh morgens festhalten
und auf das Papier
bannen. Das ermöglicht
Dir einen unbeschwerten
Start in den Tag. Und
oft ist ein
ausformuliertes
Problem, dass
aufgeschrieben wurde,
viel kleiner, als
eines, das eine Runde
nach der anderen in
Deinem Kopf drehen
darf.


Achtung: Diese Technik
ist gut für kleine
Hürden und Probleme.
Eine Depression oder
Angststörung ist eine
ernstzunehmende
Krankheit, die
professioneller Hilfe
von außen bedarf. Daran
solltest Du nicht
allein rumdoktern.






Resilienz






Generell ist es immer
gut, wenn Du Deine
Widerstandsfähigkeit
trainierst. Die
sogenannte Resilienz
kann Dir ein Leben lang
dabei helfen, im
inneren Gleichgewicht
zu bleiben oder schnell
dorthin zurückzufinden.
Sei Dir bewusst, dass
die Meinung anderer
nicht gleich der
Wahrheit entspricht. Du
allein bestimmst über
Dein Leben, Deine
Werte, Deine Ziele und
womit und mit wem Du
Zeit verbringst. Fehler
oder Phasen der
Schwäche sind völlig
okay und gehören zu
einem normalen Leben.
Niemand ist perfekt und
Perfektion verbraucht
enorm viel Energie.
Wäge lieber ab, wie gut
etwas gemacht werden
muss und ob es den
Aufwand rechtfertigt.


Denk daran, dass sich
Deine
Leistungsfähigkeit
durch die Multiple
Sklerose verringern
kann, dennoch bist und
bleibst Du ein
wertvoller Mensch.


Sport und Bewegung sind
wie so oft optimal
dafür geeignet, um
Deinen Zustand zu
verbessern oder die
Gefahr zu verringern,
an Depression zu
erkranken. Denn beim
Sport schüttest Du
Glückshormone aus. Ganz
oben steht Bewegung in
der Natur. Eine Runde
laufen, wandern,
radfahren oder skaten
in der Natur, sei es
der Park oder wirklich
Wald, Wiesen und Berge.


Schwimmen unter freiem
Himmel, macht den
meisten Menschen nur in
den wärmeren Monaten
Spaß, und hat noch den
Vorteil die Gelenke zu
schonen. Wenn Du es
dann noch schaffst,
Deine körperliche
Aktivität gemeinsam mit
anderen auszuführen,
sei es an der frischen
Luft oder in der Halle,
dann hast Du gleich
noch was für Deine
sozialen Kontakte
getan.


Und denk dran, die
Supermacht mit drei
Buchstaben lautet I-C-H
– ich. Wenn Du Dir
etwas Gutes tun willst,
dann kannst Du das
einfach machen.






Wo findest Du Hilfe?






Gute erste
Anlaufstellen sind
die Deutsche
Depressionshilfe,
Dein Neurologe und
die Landesverbände
der DMSG.


Auf der Seite der
deutschen
Depressionshilfe gibt
es einen Selbsttest mit
zehn Fragen, der Dir
verrät, ob Du Hilfe
benötigst oder das
aktuell nicht / noch
nicht der Fall ist.


Wenn Dir der Selbsttest
eine Depression
attestiert, dann wende
Dich an Deinen
Neurologen, Hausarzt,
einen Psychiater oder
Facharzt für
Psychosomatik, und zwar
zügig.


Falls es sich eher um
ein vorübergehendes
Tief handelt, reichen
Dir womöglich die
Gesprächsangebote der
DMSG aus. Oft können
die Mitarbeiter der
DMSG Dir auch
behilflich sein, wenn
es darum geht, wo Du
konkrete Unterstützung
findest, wie einen
Neurologen oder
Psychiater in der Nähe.


Beziehe Deine Familie
und Freunde ein. Sie
sollten wissen, wie es
Dir geht. Vielleicht
hilft Dir das darüber
reden bereits und die
dabei fließenden
Tränen. Und wenn nicht,
trägst Du die Last
nicht mehr allein. Auf
jeden Fall ist es nicht
gut, lange in einem
Tief zu verharren.
Entweder schaffst Du es
allein heraus oder Du
nutzt die
professionelle
Unterstützung von
außen.






Wie kann Dir Psychotherapie
helfen?






Unter der
Psychotherapie
versammeln sich viele
verschiedene Techniken.
Relativ häufig sind die
Verhaltenstherapie und
die
tiefenpsychologische
Therapie. Aber das sind
nur zwei Formen.


Generell geht es darum,
dass Du über Deine
Probleme, Sorgen und
Ängste sprichst und der
Psychologe oder
Psychiater Dir hilft,
diese einzuordnen. Ist
etwas Erlebtes wirklich
normal oder eben nicht.
Welche anderen Ansätze
oder Wege gibt es, um
ein Problem zu lösen.
Psychologen können auch
bei der Bewältigung von
Traumata helfen. Dabei
bieten sie Dir Hilfe
zur Selbsthilfe. Ohne
Deine Mitwirkung
passiert nichts.


Um erfolgreich an einer
Psychotherapie
teilzunehmen, musst Du
bereit sein Dich zu
öffnen. Dafür muss die
Chemie mit Deinem
Therapeuten stimmen.
Und deshalb gibt es
Kennenlernstunden. Denn
falls irgendetwas Dich
davon abhält Dich zu
öffnen, bringt die
ganze Therapie nichts.
Dann such lieber etwas
länger bis Du den zu
Dir passenden
Therapeuten gefunden
hast.






Welche Medikamente gibt es
zur Behandlung von
Depressionen?






Klassisch werden
Antidepressiva
eingesetzt, wenn die
Psychotherapie allein
nicht ausreicht.
Generell sollte eine
Gesprächstherapie aber
die Basis der
Behandlung darstellen
und um Medikamente
ergänzt werden, wenn
nötig, so die
Empfehlung.


Übrigens, die neue
Generation von
Antidepressiva, die
selektiven Serotonin
Wiederaufnahmehemmer,
kurz SSRI, haben
weniger Nebenwirkungen
bei gleicher
Wirkstärke.


In jedem Fall ist Dein
behandelnder Arzt hier
der Experte.






Was ist die beste
Prävention gegen
Depressionen?






Niemand ist schuld an
einer Erkrankung. Und
Depression ist eine
Erkrankung. Dennoch
gibt es Risikofaktoren
und dort kannst Du
präventiv ansetzen.


Bewege Dich regelmäßig
und viel, möglichst im
Freien. Dabei werden
Deine
Vitamin-D-Speicher
aufgefüllt sowie Dein
ganzer Körper mit
ausreichend Sauerstoff
und Glückshormonen
versorgt.


Iss gesund.


Meide überhöhten
Alkoholgenuss und
andere Rauschmittel.


Pflege Deine Kontakte,
sei es durch
persönliche Treffen,
Telefonate, innerhalb
eines Forums oder einer
Social Media Plattform.


Nimm Dir Zeit für Deine
Hobbys. Denn auch dabei
kannst Du positive
Energie schöpfen.


Höre Deinen Liebsten
gut zu und versuche,
ihre Gefühle zu
verstehen, statt
Lösungen anzubieten.
Das sollte natürlich
auf Gegenseitigkeit
beruhen. Denn wenn wir
uns verstanden fühlen
und unser Gegenüber
sich auch oder
zumindest versuchen,
uns empathisch in die
Situation
hineinzuversetzen, ist
bereits ganz viel
erreicht.
















Denkanstoß






Wenn Dich die aktuellen
politischen Ereignisse
sehr belasten, dann
konsumiere besser nur
ein oder zweimal am Tag
zu einer festen Zeit
ein seriöses
Nachrichtenangebot.


Recherchiere, wie Du
helfen kannst und hilf.


Und führe ein
Glückstagebuch. Bevor
Du abends ins Bett
gehst, schreibst Du in
das Glückstagebuch drei
Dinge, die Dich am
heutigen Tag glücklich
gemacht haben. Dadurch
schließt Du Deinen Tag
mit positiven Gedanken
ab und erhöhst Deine
Chancen auf angenehme
Träume.


Außerdem bleibst Du Dir
all der Schönheit
dieser Welt bewusst und
den kleinen Freuden,
die jeder täglich
erlebt – sei es eine
Blume, Kinderlachen
oder eine besonders
schöne Wolke am Himmel.






Frage an Dich






Hast Du schon mal über
eine Psychotherapie
nachgedacht oder gar
durchgeführt?







-----







Bestmögliche Gesundheit
wünscht Dir,
Nele


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