#20 Warum die Opferrolle dich nicht weiterbringt

#20 Warum die Opferrolle dich nicht weiterbringt

27 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Hast du dich schon mal gefragt, was unser deutsches Wort „Glück“
eigentlich bedeutet? Generell kann man ja sagen, dass Glück für
jeden Menschen etwas Individuelles bedeutet. Für den einen ist es
das Zusammensein mit der Familie, für den anderen das laue Lüftchen
eines warmen Sommerabends und für wiederum andere der heiß begehrte
6er im Lotto. Im Gegensatz zum Deutschen wird im Englischen
zwischen „Luck“, dem Zufallsglück, und „Happiness“, der tiefen
inneren Erfüllung unterschieden. Wenn also ein englischsprachige
Person sagt, dass sie „happy“ ist, bedeutet das ein tiefes Gefühl
der Erfüllung, wenn nicht sogar der Zufriedenheit. Im Deutschen
sagen wir, dass wir glücklich sind, wenn wir uns auf irgend eine
Art erfüllt fühlen und, dass wir Glück hatten, wenn wir zufällig
Glück hatten und einen 5 €-Schein auf der Straße gefunden
haben. Beim schwammige deutschen Wort „Glück“ ist also nicht
eindeutig klar, ob das Glück nun Zufall oder Selbstbestimmung war.
Im Umkehrschluss sind wir uns also nie richtig sicher, ob wir das,
was wir da „Glück“ nennen, wirklich durch unsere eigene Kraft
erschaffen haben oder, ob es uns einfach „passiert ist“. Kann es
wirklich sein, dass eine zutiefst erfüllte Person, die mit allen
ihren Lebensumständen weitestgehend  zufrieden ist, dies nur
aus Zufall ist? Weil alle ihre Lebensumstände sich halt so ergeben
haben? Höchstwahrscheinlich nicht. Das Glück, welches uns einfach
so passiert, weil wir gerade Glück gehabt haben, ist also eher dem
Zufall überlassen, als der tiefe Zustand der Erfüllung. Auch beim
reinen Zufall spielt Selbstbestimmung eine große Rolle, denn wer
davon ausgeht, dass ihm ja kein Glück passieren kann, der wird auch
den 5 €-Schein auf der Straße nicht sehen. Das ist keine
Raketenwissenschaft, sondern schlichtweg eine Frage des inneren
Fokus. Da wir unsere Welt unter Anderem durch die Brille unserer
eigenen Erfahrungen, Gefühle und Werte wahrnehmen, kann es schon
mal vorkommen, dass wir bestimmte Dinge einfach übersehen, selbst
wenn sie direkt vor uns sind. Unser Gehirn ist so clever, dass es
die Komplexität unseres Alltages so drastisch reduziert, dass wir
nur noch einen Bruchteil dessen wahrnehmen, was uns momentan so
beschäftigt. Für den einen ist es der Kackhaufen am Straßenrand,
für den anderen das gefundene Geldstück. --- Send in a voice
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