Episode #59: Ein Tag am Kudamm – Filtern wie im Online-Shop

Episode #59: Ein Tag am Kudamm – Filtern wie im Online-Shop

Gestern war ich mit meinem Mann am Ku’damm, weil er seine Uhr reparieren lassen musste. Die Zeit, die der Uhrmacher für die Reparatur brauchte, haben wir mit Bummeln verbracht. Ich wusste konkret wo ich hinwollte um mir Inspiration für meine...
19 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Gestern war ich mit meinem Mann am Ku’damm, weil er seine Uhr
reparieren lassen musste. Die Zeit, die der Uhrmacher für die
Reparatur brauchte, haben wir mit Bummeln verbracht. Ich wusste
konkret wo ich hinwollte um mir Inspiration für meine
Wintergarderobe zu suchen. Ich empfehle meinen Kundinnen gerne,
im Zweifel einfach mal verschiedene Outfits im Laden
anzuprobieren. Practice what you Preach, also habe ich das auch
gemacht.


Aus zwei Gründen:


Ich wollte meine Größen bei den Marken Zara und COS genau
wissen, weil ich seit ein paar Tagen viel bei Kleiderkreisel für
meine Garderobe suche und dafür natürlich bei den Marken, die
mich interessieren, meine Größe wissen muss. Kleiderkreisel ist
eine App zum Kaufen und Verkaufen oder auch zum Tausch von
gebrauchter Kleidung. Es geht von privat zu privat. Zum Anfangen
filtert man seine Größen und dann spuckt die App im Feed alle neu
eingestellten Teile nach deinen Angaben aus. Das war also der
Anlass für mich meine Größen zu ermitteln.



Ich rate meinen Kundinnen häufig, sich im Laden inspirieren
zu lassen. Einfach mal Sachen anzufassen, die Verarbeitung
anzuschauen, Outfits anzuprobieren. Wie heißt es so schön,
practice what you preach? Grund Nr. 2 war also Sachen
auszuprobieren, um meine Pläne für meine warme Garderobe zu
verfeinern. Vieles sieht ja an Models in Online-Shops super aus,
aber wenn man es selbst anzieht, muss das nicht zwingend so sein.
Und andersherum kann man ja auch positiv überrascht werden bei
Sachen, die man sonst nicht in Betracht gezogen hätte.



Ich habe ich so wenige warme Sachen, dass ich unbedingt neue
Sachen brauche. Zum Selbernähen komme ich nicht mehr so viel wie
früher. Daher muss und möchte ich ab und zu auch etwas kaufen,
wenn es in meine Garderobe passt. Schon letzten Winter hatte ich
fast täglich das gleiche an. Mir fehlte einerseits die Zeit und
andererseits die Motivation dazu. Ich war mitten in meiner
Farbausbildung und führte den ersten Näh deinen Stil Online-Kurs
durch, so dass mein Kopf damit voll war. In meiner neuen Rolle
als Farb- und Stilberaterin möchte ich das was ich anderen rate
auch selbst praktizieren.



Wir sind also erst zu Zara und dann zu COS. Als wir bei Zara
reinkamen, habe ich erst mal meinen Farb-Scanner eingeschaltet
und ich sage dir, damit habe ich superschnell 80% der Teile im
Laden weggefiltert. Schwarz, herbstliche Rost-, Gelb-, und
Grüntöne fallen bei mir gleich raus.


Wenn du deine Farben, Schnitte und Stilrichtung kennst, dann
kannst du schnell Sachen ausfiltern wie in einem Online-Shop wo
du verschiedene Stellschrauben hast um schneller zum Ergebnis zu
kommen. Aus dem, was noch übrig blieb, habe ich ein Oberteil und
eine Hose in zwei Größen mit in die Kabine genommen und
anschließend beides gekauft. Wow, so schnell bin ich noch nie
gewesen. Und ich fand es spannend mich selbst zu beobachten. Ich
fühlte mich nicht überfordert, war fokussiert und es hat mir Spaß
gemacht.


Während ich in der Umkleide war, hatte Grischa Zeit die anderen
Frauen zu beobachten und er meinte hinterher, wie wuselig und
hektisch doch viele Frauen durch den Laden gelaufen sind. Für
alle, die gerne tausend Sachen anprobieren und das Shoppen
lieben, viel Spaß dabei. Ich jedenfalls möchte nicht mehr allzu
viel Zeit damit verschwenden Sachen anzuprobieren und zu kaufen,
die mich nachher nicht zufrieden machen. Jedenfalls war dieser
kurze, knackige Besuch sehr effizient und erfolgreich für mich.


Anschließend waren wir bei COS, einer Marke für sehr
minimalistische Mode. Die Kleidungsstücke sind oftmals sehr weit
und superschlicht geschnitten. An sich passt das minimalistische
schon gut zu mir, aber nachdem ich die Webseite schon mehrfach
durchforstet hatte, wollte sich immer noch keine Liebe für diesen
Style für mich zeigen. Klar, es gibt Frauen, an denen dieser Stil
klasse aussieht, aber für mich konnte ich es mir nicht
vorstellen. Da ich das Entdecken neuer Schnitte und Marken für
mich gerade spannend finde, habe ich mir einen ganzen Stapel
verschiedener Teile mit in die Garderobe genommen. In den meisten
Sachen sah ich eher verloren aus und ich konnte mich im
übertragenen und wörtlichen Sinn nicht mehr darin wiederfinden.
Die Erkenntnis war für mich: minimalistisch ja, schlicht ohne
Muster und Schnickschnack ist super für mich, die Form darf auch
mal weiter und kastig sein, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.


Du siehst, ich verfeinere meinen Scanner, meinen Filter stetig
weiter.


Dieses Filtern ist auch das, was meine Mitglieder im Näh deinen
Stil Club machen. Sie lernen, ihren eigenen Filter zu setzen.
Einige sind nun schon in Phase 3 angekommen, wo es um ihre
Stilwelt geht. In den vorhergehenden Modulen haben sie ihre
Farben, Saumlängen, Ausschnittformen und mehr herausgefiltert.
Nun geht es an den Stil, wo Stoffarten, Schnittführungen,
Accessoires stark mit reinspielen, wo sich ein Stilthema zeigt
oder eine Mischung aus verschiedenen Stilthemen. Das ist keine
Phase wo man sich mal eben 2 Videos anschaut, 3 Sachen
aufschreibt, und fertig, sondern da geht es tiefer. Die Frage,
wer bin ich, wie will ich mich zeigen kommt da auf. Unsere
Mitglieder erhalten in dieser Phase eine Einschätzung von
Stilberaterin Tanja, die neu im Team hinzugekommen ist. Manches
bestätigt sich und für manche Teilnehmerin tut sich
sprichwörtlich eine neue Welt auf. Das muss erst mal sacken.
Gerade kommen auch sehr viele Fragen dazu, die wir gerne
beantworten.


Du siehst an meinem Weg, dass diese Phase dauern kann. Tanja ist
schon seit 11 Jahren Stilberaterin aber auch für sie gibt es
immer wieder etwas Neues zu entdecken, womit sie ihren Stil
verfeinern kann. Ich habe gestern noch im Club geschrieben, dass
die Teilnehmerinnen diesen Weg genießen sollen. Sie müssen
niemandem etwas beweisen und kein Rennen gewinnen, sondern Spaß
an der Entdeckung haben. Das ist eine Möglichkeit, sich neu zu
erfinden oder den vorhandenen Stil zu verfeinern, noch
unverkennbarer zu machen. Deswegen heißt diese Phase auch
Unverkennbar Du.


Du kannst dir diesen Prozess wie einen Trichter vorstellen.


Oben im Trichter kommt alles rein, was die Fashion-Welt zu
bieten hat. Alles, was du wahrnimmst in deinem Leben (Werbung,
Menschen aus deinem Umfeld, auf der Straße, was du in den Läden
siehst egal ob online oder offline, in Social Media etc).

Dann filterst du die Farben heraus, die nicht zu dir passen.

Dann die Schnitte und Kleidungsstücke

Stoffe und Stilrichtung

Deine Stilwelt mit Accessoires

Unten kommt deine Stilessenz heraus, was dich unverkennbar
macht, womit du dich super fühlst, womit du funkeln kannst.



Gerade gestern haben wir das im Club diskutiert, weil ein paar
Frauen gerade an dem Punkt sind, wo es darum geht die passenden
Schnitte und Stoffe zu definieren, was natürlich superwichtig
beim Nähen der eigenen Kleidung ist. Hier kommen die Stilwelten
zum Tragen, die den Frauen Ideen geben, in welche Richtung ihr
Stil geht, wo sie sich bedienen können und mithilfe dieser
Pinnwände ihre eigene zusammenstellen.


An diesem Punkt stellt sich bei manchen, wie bei mir damals auch,
eine Blockade ein. Es sind so viele Aspekte, die zusammenkommen
für die Umsetzung des Stils, dass man erst mal nicht weiß wo
anfangen. Und mit den ganzen Infos ist der Wunsch da, es jetzt
perfekt machen zu müssen. Diesen Anspruch kenne ich von mir auch
und möchte dir an dieser Stelle noch mal ein paar Tipps an die
Hand geben, damit du diesen Punkt schnell überwindest.


Tipp 1:
Entdecke die Details, die deinen Stil ausmachen. Ziehe dir aus
deiner Pinterest-Wand 5 Details (Danke an dieser Stelle an Petra
aus dem Club, die diese Idee aufgebracht hat) und konzentriere
dich erstmal darauf. Dies ist ein guter Zeitpunkt um die online
Pinnwand offline greifbar zu machen. Eine Collage oder Pinnwand
mit Schnittzeichnungen, Stoffproben, Farbkarten, Nahaufnahmen von
Accessoires wird dich inspirieren und nimmt den Druck raus, dass
alles so perfekt sein muss wie auf deiner Pinterest Wand.


Tipp 2:
Fange mit zwei Teilen an. Einem Kleidungsstück und einem
Accessoire aus deiner Stilwelt. Und probiere dich damit aus. Eine
Frau aus dem Club, die das Thema “Las Vegas Party” hat, ohne den
Glitzer und aufreizende Ausschnitte, hat sich schon mal einen
Jeansrock zugelegt und auch im Schrank hat sie schon gute Teile,
auf denen sie aufbauen kann. Jetzt ist sie an dem Punkt wo sie
verschiedene Kombis mit diesem Rock, intensiven Farben und am
besten mit einem paar auffälligen bunten Ohrringen ausprobieren
sollte um ein besseres Gefühl für ihren neuen Stil zu bekommen.
Ich freue mich schon auf die nächsten Fotos im Club.


Tipp 3:
Genieße deine Stilreise. Sie ist für dich, damit du dich neu
entdecken kannst und vom Stil unverkennbar wirst. Du musst
niemandem etwas beweisen oder ein Rennen gewinnen.


Ich hoffe, die Podcast-Episode hat dich inspiriert.


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hat, würde ich mich sehr über eine positive Bewertung
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