Die Rolle der Epstein-Barr Virus nukleären Antigene 3A und 3C in der B-Zellimmortalisierung

Die Rolle der Epstein-Barr Virus nukleären Antigene 3A und 3C in der B-Zellimmortalisierung

Beschreibung

vor 16 Jahren
Das Epstein-Barr Virus (EBV) infiziert ruhende primäre humane
B-Zellen und indu-ziert deren unbegrenzte Proliferation. Dieser
Prozess der Wachstumstransformation stellt ein Modellsystem dar,
das die pathogenen Mechanismen in der Tumorentsteh-ung
widerspiegelt. Die Epstein-Barr Virus nukleären Antigene 3A und 3C
(EBNA-3A und EBNA-3C) werden in Publikationen aus dem Zeitraum von
1993 bis 1996 als essentiell für den Prozess der
B-Zellimmortalisierung eingestuft. In dieser Arbeit wurde mit einer
neuen Technologie, der Maxi-EBV Methode, die Rolle der EBNA-3A und
-3C Proteine erneut untersucht. Sowohl mit EBNA-3A negativen als
auch mit EBNA-3C negativen Viren konnten erstmals Kulturen von
infizierten B-Zellen etabliert werden. Während sich aus EBNA-3A
negativen B-Zellkulturen Langzeitkulturen etablieren ließen,
starben EBNA-3C negative B-Zellkulturen in der Regel nach 40-70
Tagen ab. Die Effizienz der B-Zellimmortalisierung von EBNA-3A
negativen Viren war im Vergleich zur Wildtyp infizierten B-Zellen
24-fach, die der EBNA-3C negativen Viren 140-fach erniedrigt.
Sowohl EBNA-3A negative, als auch EBNA-3C negative LCLs sind in
ihrer Viabilität eingeschränkt, weisen jedoch unveränderte
Zellteilungsraten auf. Die weitere Charakterisierung der EBNA-3A
negativen LCLs ergab, dass diese eine Variante des viralen
LMP1-Proteins exprimieren. Offen blieb, ob diese Variante das
Auswachsen der EBNA-3A negativen B-Zellkulturen begünstigt hat. In
der Folge wurden die EBNA-3A negativen LCLs zur Identifizierung von
EBNA-3A-Zielgenen eingesetzt und zahlreiche aktivierte und
reprimierte Kandidatengene identifiziert. Eines dieser
Kandidatengene, Matrix-Metalloproteinase 7 (MMP-7), das durch
EBNA-3A induziert wird, wurde im Rahmen dieser Arbeit validiert.
Auch mit EBNA-3C negative Viren konnten wider Erwarten LCLs erzeugt
werden, die für einen begrenzten Zeitraum in Kultur gehalten werden
können. Aus dem Material eines Spenders war es auch möglich,
EBNA-3C negative Langzeitkulturen zu etablieren. Die Mehrzahl der
EBNA-3C negativen infizierten B-Zellkulturen durchlaufen jedoch
zwischen Tag 40 und 70 eine Krise und sterben. Mit der Generierung
eines konditionalen EBNA-3C Systems, durch Transfektion eines
Tetrazyklin-regulierbaren EBNA-3C Expressionsvektors in frisch
isolierte primäre B-Zellen und anschließender Infektion mit EBNA-3C
negativen Viren, wurde ein neuer Weg geschaffen, um
EBNA-3C-Funktionen zu untersuchen. Dieses 2-Schrittsystem kann nun
im Prinzip für jede Virusmutante eingesetzt werden.

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