Aktuelle Bücherempfehlungen: Erschütterungen

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Drei Bücher stehen am Stammtisch zur Debatte: Philippe Djians erster Klimaroman «Ein heisser Sommer», die wiederentdeckten «Novemberschwestern» von Josephine W. Johnson über die Not zur Zeit der Wirtschaftskrise und Klaus Merz Buch «Noch Licht im Haus ...
28 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
Drei Bücher stehen am Stammtisch zur Debatte: Philippe Djians
erster Klimaroman «Ein heisser Sommer», die wiederentdeckten
«Novemberschwestern» von Josephine W. Johnson über die Not zur Zeit
der Wirtschaftskrise und Klaus Merz Buch «Noch Licht im Haus», das
ebenso irritiert wie verzaubert. Philippe Djian gilt seit seinem
Roman «Betty Blue» aus dem Jahr 1985 als Kultautor. Doch seither
hat sich der Franzose in Stil und Themenwahl weiterentwickelt. Sein
neues Buch «Ein heisses Jahr» ist sein erster Klimaroman überhaupt.
Doch trotzt Schwerpunkt auf Ökologie bleibe Djian auch jetzt seinem
Leitmotiv treu, sagt Annette König: Erneut sei die oft schwierige
Beziehung zwischen Mann und Frau ein Thema. «Ein heisses Jahr»
spielt im Jahr 2030. Die globale Klimaerwärmung hat sich
intensiviert. Greg arbeitet in einer Firma, die Pestizide
herstellt. Doch die Firma gerät in Verdacht, Berichte zu fälschen
und Greg ist beteiligt daran. Doch dann verliebt sich Greg in die
Umweltaktivistin Vera, was alles verändert. Der Roman «Die
Novemberschwestern» der 1990 verstorbenen US-Amerikanerin Josephine
W. Johnson schildert drei Schwestern auf einer einsamen Farm in den
USA. Wegen der Wirtschaftskrise kämpft die Familie ums Überleben.
Dann zieht ein junger Mann ein, der die rigiden Verhältnisse
aufbricht. Für ihr Debüt «Die Novemberschwestern» gewann Josephine
W. Johnson 1935 gerade mal 24jährig den renommierten
Pulitzer-Preis. Die packende Wiederentdeckung sei in vielem
aktuell, sagt Franziska Hirsbrunner, zum Beispiel in der der Frage
nach der Ausbeutung von Mensch und Natur. Der Schweizer Dichter
Klaus Merz hat seine Ankündigung zu seinem 70. Geburtstag nicht
wahrgemacht, nämlich aufhören zu schreiben. Zum Glück, findet Felix
Münger. Klaus Merz neuster Band «Noch Licht im Haus» mit Lyrik und
kurzen Prosatexten biete literarischen Zauber pur: Hochgradig
verdichtet und voller poetischer Kraft beschwört Klaus Merz das
Schöne im Augenblick, Erinnerungen oder Sehnsuchtsträume.
Buchhinweise: * Philippe Djian. Ein heisses Jahr. Aus dem
Französischen von Norma Cassau. 240 Seiten. Diogenes, 2023. *
Josephine W. Johnson. Die Novemberschwestern. Aus dem
Amerikanischen von Bettina Abarbanell. 222 Seiten. Aufbau, 2023. *
Klaus Merz. Noch Licht im Haus. Gedichte und kurze Geschichten. 105
Seiten. Haymon, 2023.

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