Theater-Klassiker Antigone auf Schweizerdeutsch

Theater-Klassiker Antigone auf Schweizerdeutsch

Durch die Übersetzung ins Basel- und Berndeutsche wird die alte Tragödie topaktuell. Die moderne Mundart wirkt unmittelbarer auf das Publikum als gestelztes Bühnendeutsch.
57 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten
Durch die Übersetzung ins Basel- und Berndeutsche wird die alte
Tragödie topaktuell. Die moderne Mundart wirkt unmittelbarer auf
das Publikum als gestelztes Bühnendeutsch. Am Theater Basel wird
aktuell das fast 2500 Jahre alte Stück «Antigone» von Sophokles
aufgeführt. Allerdings nicht auf Hochdeutsch, wie das an
Deutschschweizer Theatern üblich ist, sondern im Dialekt. Konkret
hat Lucien Haug die klassische Tragödie ins Baseldeutsche und ins
Berndeutsche übersetzt. Die beiden Dialekte verteilen sich auf die
beiden Fraktionen, die in «Antigone» die zentrale Frage
verhandeln: Was ist wichtiger? Weltliches Recht und Disziplin oder
göttliches Recht und die Familie? Antigone spricht Berndeutsch,
Kreon Baseldeutsch Während Kreon, der König von Theben und seine
Leute Baseldeutsch sprechen, reden Antigone und ihre Unterstützer
Berndeutsch. Das Stück spielt gleichzeitig im antiken
Griechenland und in der heutigen Deutschschweiz. Durch
popkulturelle Bezüge, nicht zuletzt die Rivalität zwischen FC Basel
und Young Boys Bern, bringt der Text das Publikum immer wieder zum
Schmunzeln – aber auch zum Nachdenken. Warum sich Regisseur
Antú Romero Nunes und Übersetzer Lucien Haug ausgerechnet diesen
alten Stoff vorgenommen haben und wie das Resultat tönt, hören Sie
im Beitrag von André Perler. Schöne Schimpfwörter Später in dieser
Sendung stellt Markus Gasser ein kleines, feines Büchlein mit
vielen dialektalen Schimpfwörtern aus dem ganzen deutschen
Sprachraum vor: Da finden sich der «Breznsoiza», der «Bullerballer»
oder der «Halbdackel». Ausserdem in der Sendung: Erklärungen zum
Mundartwort «verquante» und zum Walliserdeutschen
Ausdruck «vellig a Schuppu» sowie zum Familiennamen Kissling.
Hinweise: * Antigone. Eine Tragödie nach Sophokles in einer Fassung
auf Schweizerdeutsch von Lucien Haug, Schauspielhaus Basel
(Vorstellungen noch bis Ende
2023: https://www.theater-basel.ch/de/antigone ) * Andrea
Schomburg: Schimpfwörter, die es nicht auf Hochdeutsch gibt.
Dumont-Verlag 2023.

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