Sondersendung 02.04.2020 - Tag 18

Sondersendung 02.04.2020 - Tag 18

Informationen zur Coronakrise
8 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Wieder Mal zeigen uns andere Branchen, wie man es besser machen
kann. Die Gastro z.B. die leiden von Tag 1 unter nahezu
Null-Umsatz. Aber da unterstützt man sich vielerorts gegenseitig
und gründet sogar eine Hilfsinitiative für die Helden in den
Krankhäusern und Pflegeheimen, indem man diese kostenlos bekocht.
Bei uns hingegen nutzt man die strukturelle Schwäche der kleinen
Unternehmen aus, um Frachtraten bis in die Insolvenzen zu drücken.
So viel Schäbigkeit muss auch gewürdigt werden. Deshalb verleihen
wir jetzt regelmäßig den Herrmann des Tages für das unseriöseste
Frachtangebot, das uns begegnet. Der Name ist zufällig ausgewählt
und soll keine Ähnlichkeit mit anderen aufweisen. Und für besondere
Scham sorgt gleich am Anfang ein Unternehmen aus Hamburg-Billbrook:
für eine Komplettladung von Hamburg nach Waldkraiburg in Bayern,
immerhin 847KM Fahrtstrecke, werden unfassbare 59 Cent pro
Kilometer angeboten. Freunde, das ist unseriös und schadet
langfristig jedem in der Branche. Schämt Euch! Nicht schämen,
sondern stolz sein, können wir Hamburger auf unseren Bürgermeister.
In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft, die unter erschwerten
Bedingungen im Großen Festsaals stattfand, machte er auf
angenehm-hanseatische Art und Weise klar, dass die Maßnahmen zur
Eindämmung der Epedemie noch andauern müssen um den Erfolg nicht zu
riskieren. Dabei war klar: Der Senat weiß und versteht wie
unangenehm die Situation für die Bürger ist. Alle Abgeordnete der
Bürgerschaft eingeschlossen. Gefallen tut das niemanden, aber da
müssen wir alle gemeinsam durch. Endlich mal eine Rede, die ohne
Pathos auskam, authentisch war und die nüchterne Notwendigkeit der
Maßnahmen klarstellte. Wie schön, so geht Politik also auch. Das
wir das gemeinsam durchstehen, zeigt auch die hohe Geschwindigkeit
bei der Anwendung der Hamburger Corona Soforhilfe. Bis gestern
hatten sich 40.900 Nutzer registriert und von 25.500 Anträgen sind
18.800 schon übermittelt worden. Die ersten Gelder sind ebenfalls
bewilligt und ausgezahlt worden. Um Staatshilfen ganz anderer Art
geht es Heute in Washington. Die Ölkonzerne haben mit dem
Preisverfall auf dem Weltmarkt zu kämpfen. Insbesondere die gehypte
Schieferöl-Industrie rund um die Frackingtechnik steht vor einem
Crash. Erste Insolvenzen sind schon gestellt worden. Die Lage der
Coronakrise in Hamburg sieht wie folgt aus. Im Moment sind 2437
Menschen mit dem Virus infiziert, 147 mehr als am Vortag. Damit war
der gestrige Tag nicht der Beginn eines Trends, sondern nur ein
Ausreißer. 180 unserer Mitstädter sind in stationärer Behandlung,
45 davon intensiv.

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