40 Jahre tamilische Community in der Schweiz

40 Jahre tamilische Community in der Schweiz

40 Jahre ist es her, dass hunderte von jungen Männern vor dem Bürgerkrieg aus Sri Lanka in die Schweiz flohen. Hier wurden sie alles andere als freundlich empfangen. Heute ist die tamilische Community Teil der Schweiz. Und die jungen Männer von damals ...
57 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
40 Jahre ist es her, dass hunderte von jungen Männern vor dem
Bürgerkrieg aus Sri Lanka in die Schweiz flohen. Hier wurden sie
alles andere als freundlich empfangen. Heute ist die tamilische
Community Teil der Schweiz. Und die jungen Männer von damals,
Familienväter, die bald in Rente gehen. Lucksmanan Sinnadurai war
24, als er im Dezember 1983 nach Bern kam. Ihm wurde ein Bett in
der Jugendherberge zugewiesen. Tagsüber war die Jugi zu. Erst
abends öffnete sie wieder. So ging es vielen jungen Tamilen. «Wo
verbingen wir den Tag?», fragten sie sich und trafen sich deshalb
im Bahnhof Bern. Wo's warm war. Die Passanten hatten keine Freude
an den jungen Tamilen. «Was lungern sie hier herum?» hiess es,
«warum arbeiten sie nicht?». Weil sie nicht durften. Erst als der
Aufenthaltsstatus geklärt war, konnte Lucksmanan Sinnadurai eine
Arbeit aufnehmen. Zudem lernte er intensiv deutsch. Ihm war schnell
klar, dass der Aufenthalt in der Schweiz sehr viel länger dauern
könnte als erst gedacht. Heute ist Lucksmanan Sinnadurai Schweizer.
Er hat in der Pflege gearbeitet und ein eigenes Reinigungsinstitut
aufgezogen. Seine Kinder, das war ihm und seiner Frau, die später
aus Sri Lanka zu ihm in die Schweiz zog, klar: Unsere Kinder sollen
es besser haben. Und: der soziale Aufstieg gibts mit Bildung. Eine
seiner Töchter ist Laavanja Sinnadurai. Sie ist Juristin im
Staatssekretariat für Migration und zudem in der interkulturellen
Mediation tätig. Sie sagt: «Ich bin meinen Eltern unglaublich
dankbar, was sie für uns auf sich genommen haben. Trotz Trauer und
Trauma und verstörender Flucht haben sie ihr Leben in die Hand
genommen hier in der Schweiz. Durch harte Arbeit im
Niedriglohnsektor, fast Tag und Nacht, haben sie uns jetzt ein
Leben ermöglicht, das sie selber nie führen konnten.»

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