Ifosfamid, Carboplatin und Etoposid in Kombination mit regionaler Hyperthermie in der Therapie von Anthrazyklin-refraktären Weichteilsarkomen

Ifosfamid, Carboplatin und Etoposid in Kombination mit regionaler Hyperthermie in der Therapie von Anthrazyklin-refraktären Weichteilsarkomen

Beschreibung

vor 11 Jahren
Weichteilsarkome (STS) sind seltene maligne Neoplasien, die von
bindegewebigen Strukturen wie Fett-, Muskel- oder Stützgewebe
ausgehen und im gesamten Körper auftreten können. Goldstandard der
Therapie ist die Resektion aller Manifestationen unter Mitnahme
ausreichender Sicherheitsabstände. Da dies jedoch nicht in allen
Patienten möglich ist, wird versucht, durch Verabreichung
zytostatischer Substanzen eine Tumormassenreduktion zur erreichen.
Dies gelingt mit den vorhandenen Chemotherapeutika mit erwiesener
Wirksamkeit, insbesondere Doxorubicin, jedoch nur in etwa einem
Drittel aller Patienten. Es konnte gezeigt werden, dass die
Anwendung einer regionalen Hyperthermie (RHT) das Ansprechen der
Patienten verbessert. Noch anspruchsvoller ist die Therapie von
Patienten mit bereits metastasierter, rezidivierender oder
Doxorubicin-refraktärer Erkrankung. Hier ist bislang keine
Standardtherapie definiert. Die vorliegende Arbeit evaluiert eine
in dieser Situation angewendete Polychemotherapie, bestehend aus
Ifosfamid, Carboplatin und Etoposid (ICE) und appliziert in
Kombination mit RHT, hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und
Verträglichkeit. Zudem wurde die Funktion natürlicher Killerzellen
(NK-Zellen) als an der Kontrolle von Neoplasien beteiligte
Effektoren des Immunsystems bei Patienten mit STS untersucht. Es
konnte gezeigt werden, dass ICE + RHT eine wirksame Therapieoption
für Patienten mit Anthrazyklin-refraktärem STS darstellt, und zwar
sowohl für Patienten mit als auch ohne Fernmetastasen. Remissionen
waren in 13% der Patienten nachweisbar, überwiegend konnte eine
Krankheitsstabilisierung erreicht werden. Die Therapie ist jedoch
assoziiert mit einer höhergradigen hämatologischen Toxizität und
febrilen Komplikationen in einem signifikanten Anteil der
Patienten, so dass ICE + RHT nur ausgewählten Patienten in gutem
Allgemeinzustand verabreicht werden sollte. Die lytische Funktion
der NK-Zellen war noch vor Beginn einer Therapie bei Patienten mit
Erstdiagnose eines STS sowie bei Patienten mit Anthrazyklin-
refraktärem STS signifikant reduziert im Vergleich zu gesunden
Probanden. Während der Therapie mit ICE + RHT zeigte sich keine
Zunahme dieser Funktion. Durch Inkubation der Zellen mit
Interleukin 2 und TKD, einem Hitzeschockprotein- Derivat mit
NK-stimulierenden Eigenschaften, konnte die Funktion in vitro
wiederhergestellt werden. Die Augmentation der NK-Zell-Funktion
könnte in Zukunft von therapeutischem Nutzen für Patienten mit STS
sein.

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