Der Einfluß des Retinoid-X-Rezeptors gamma auf die Entstehung der Schizophrenie

Der Einfluß des Retinoid-X-Rezeptors gamma auf die Entstehung der Schizophrenie

Beschreibung

vor 10 Jahren
Die Schizophrenie, eine psychiatrische Erkrankung mit stärksten
Auswirkungen auf Wahrnehmung, Gedanken und Emotionen der Patienten,
tritt weltweit bei etwa einem Prozent aller Menschen auf. Ihre
genaue Ursache ist bisher weitgehend ungeklärt. Neben
Umweltfaktoren spielt die genetische Komponente eine herausragende
Rolle, wobei nicht ein Gen alleine beteiligt ist, sondern ein
Zusammenspiel verschiedener Gene als Auslöser vermutet wird.Die
Erforschung solcher Suszeptibilitätsgene kann zu besserem
Verständnis der Ätiopathogenese der Erkrankung führen und
schließlich zu neuen Ansätzen in Diagnose und Therapie. Zahlreiche
funktionelle Kandidatengene der Schizophrenie, allen voran der
Dopaminrezeptor D2, unterliegen der Regulierung durch
Retinoidrezeptoren, welche dadurch selbst zum Gegenstand der
Forschung werden. In vorliegender Arbeit wird das Gen des
Retinoidrezeptor RXR gamma (RXRG-Gen) untersucht, das sich auf
Chromosom 1q22-23 befindet. In einer
Fall-Kontroll-Assoziationsstudie mit 287 Schizophrenie¬patienten
und 421 gesunden Kontrollpersonen als Probanden werden zwei
Einzelbasenaustausch-Polymorphismen – einer ist innerhalb der
potentiellen Promotorregion lokalisiert, der andere befindet sich
auf Exon 8 –auf einen Zusammenhang mit Schizophrenie untersucht.Bei
den Allel- und Genotypfrequenzen der Polymorphismen rs1467664 und
rs2134095 zeigte sich keine signifikante Assoziation mit
Schizophrenie, bei rs1467664 konnte der homozygote Genotyp des
selteneren Allels Guanin im Vergleich zu den zusammengefaßten
beiden anderen Genotypen einen Trend in Richtung Assoziation
aufweisen. Um eine Beteiligung des RXR gamma bei der Entstehung der
Schizophrenie endgültig klären zu können, müßten noch andere
Polymorphismen des Gens flächendeckend untersucht und ein stärkeres
Augenmerk auf das Wechselspiel mit anderen Genen gelegt werden, da
eine isolierte Betrachtung eines Gens innerhalb der Ätiologie einer
so komplexen Erkrankung wie die der Schizophrenie zu wenig
Aussagekraft hat.

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