Messung der kombinierten Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid und Stickstoffmonoxid bei Gesunden und Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Messung der kombinierten Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid und Stickstoffmonoxid bei Gesunden und Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Beschreibung

vor 11 Jahren
In Anbetracht der hohen Prävalenz an Atemwegs- und
Lungenerkrankungen gewinnt deren Diagnostik und Therapie zunehmend
an Bedeutung. Eine klinisch etablierte Methode zur
Lungenfunktionsprüfung stellt die nicht-invasive Messung der
Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid (DLCO) dar, die Rückschluss
auf die Gasaustauschfähigkeit der Lunge gibt. Welche Komponenten
der Lunge- die Perfusion bzw. das Parenchym - bei reduzierter
Diffusionskapazität konkret von pathologischen Veränderungen
betroffen sind, lässt sich mittels des neuen Messverfahrens der
kombinierten Diffusionskapazität für Kohlenmonoxid und
Stickstoffmonoxid (DLNO) eruieren. Die vorliegende Untersuchung hat
sich zum Ziel gesetzt, die Abhängigkeit des viel versprechenden
Verfahrens von den Messbedingungen sowie die Aussagekraft der
Messergebnisse bezüglich pathologischer Lungenveränderungen unter
Hinzunahme bildgebender Verfahren zu prüfen. Bei Variation der
Atemanhaltezeit von 4 s, 6 s, 8 s und 10 s differierten bei
gesunden (n=10; Mittelwert +/- SD Alter 31 +/- 9 a; FEV(1) 108 +/-
8% Soll) und lungenkranken Probanden (n=10; Alter 33 +/- 9 a;
FEV(1) 69 +/- 28% Soll) DLCO und DLNO signifikant (jeweils p <
0.05). Bei 6 s und 8 s waren jedoch für beide Studiengruppen
vergleichbare Messwerte zu erheben, so dass eine standardisierte
Messung der kombinierten Diffusionskapazität für CO und NO bei 6 s
Atemanhaltezeit bzw. bei 8 s entsprechend den derzeit geltenden
Empfehlungen zur Messung der Standard DLCO bei 10±2 s
Atemanhaltezeit (MacIntyre et al., 2005) durch die Daten aktueller
Untersuchung zu empfehlen ist. Der Vergleich der Messungen der
kombinierten Diffusionskapazität sowie der Spirometrie und
Ganzkörperplethysmographie von lungenkranken Probanden (n=21;
Mittelwert +/- SD Alter 34 +/- 8 a; FEV(1) 59 +/- 13% Soll) mit
deren hochauflösenden Thorax-Computertomograhien zeigte eine
stärkere Korrelation mit DLCO und DLNO als mit den Messgrößen
konventioneller Messmethoden, FEV1 als Standardgröße inbegriffen.
Die CT Scores korrelierten am engsten mit DLNO (rS = -0.83; p <
0.001). Ferner ließ sich eine signifikante Beziehung zu DLCO (rS =
-0.79; p < 0.001) und dem volumenspezifischen
Transferkoeffizienten KNO (rS = -0.63; p < 0.01) nachweisen.
Demnach erlaubt das neue Messverfahren der kombinierten
Diffusionskapazität für CO und NO den Schweregrad struktureller
Lungenalterationen nicht-invasiv zu quantifizieren. Um den
Zusatznutzen vorgestellter Methode abschließend zu beurteilen,
bedarf es weiterer prospektiver Longitudinalstudien.

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