Nachhaltigkeitsmanagement I Umgang mit kritischen Stakeholdern, Folge 10

Nachhaltigkeitsmanagement I Umgang mit kritischen Stakeholdern, Folge 10

3 Minuten
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Der Podcast für aktive und zukünftige Manager und Managerinnen

Beschreibung

vor 11 Monaten

Welche Strategien und Maßnahmen sind im Umgang mit kritischen
Stakeholdern zu empfehlen?

Als erstes sind Handlungsoptionen zu identifizieren: Welche
Möglichkeiten beste- hen, um die Handlungen der Stakeholder zu
beeinflussen und um selbst von Stakeholdern unterstützt zu
werden? Anschließend sind die identifizierten Handlungsoptionen
zu bewerten: Welche Vor- und Nachteile ergeben sich jeweils?
Welche wären effektiv, ethisch vertretbar und ideal zur
Zielerreichung? Welche Risiken und Nebenbedingungen sind zu
beachten? Danach sind die Optionen auch nach ihrer
Realisierbarkeit zu bewerten: Wie sind entsprechende Maßnahmen
mit den personellen und finanziellen Ressourcen und Beziehungen
zu realisieren? Sind die in Frage kommenden Handlungsoptionen
ausgewählt, werden die Schritte zur Umsetzung geplant.


Aufgrund begrenzter Ressourcen ist es in der Regel nicht möglich,
den gesamten Prozess der Stakeholder-Identifikationsanalyse und
des Managements der Stakeholder-Beziehungen für alle denkbaren
Stakeholder zu durchlaufen. Es ist deshalb angebracht,
interessenpolitische Handlungen auf jene Stakeholder zu
fokussieren, die aufgrund ihrer Machtressourcen, ihrer
Unabhängigkeit und ihres Organisationsgrades als besonders
durchsetzungsfähig gelten.


Prinzipiell kann dabei unter den Stakeholdern zwischen „Freund“
und „Feind“ unterschieden werden. Entsprechend wird reagiert:
Wird von einem Stakeholder zum Beispiel die Forderung erhoben,
ein Produkt vom Markt zu nehmen, besteht für das Unternehmen die
Option, dem Druck nachzugeben, der Forderung durch Ignoranz,
Herunterspielen, Verzögerung und Ablenkung auszuweichen, den
Stakeholder zu diffamieren und seinen Anspruch in ein schiefes
Licht zu rücken oder zu begründen, warum man am Produkt festhält
und diese Haltung sowohl für nützlich als auch legitim erachtet,
etwa im Interesse der Arbeitnehmerschaft. Zu jeder Option lassen
sich unter Umständen weitere Gruppen involvieren, die hier als
„Freunde“ – etwa Gewerkschaft, Lobbyverband – auftreten, die
gewählte Reaktionsart verstärken oder komplementär reagieren.


Alternativ kann das Unternehmen aus dem archaischen
Freund-Feind-Schema ausbrechen, indem es nach einem Kompromiss
oder nach einer beidseitig vorteilhaften Lösung von Konflikten
sucht, etwa durch das Eingehen einer Kooperation.

Dazu mehr in der nächsten Folge zum Thema Stakeholdermanagement.
Auf dann!


 


Klaas Kramer, Studienbriefautor der Deutschen
Akademie für Management


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