Beschreibung

vor 15 Jahren
Das Handekzem ist ein sehr häufiges und weit verbreitetes
Krankheitsbild. Vermutlich wurde es zum ersten mal im neunzehnten
Jahrhundert beschrieben. Die sozioökonomischen Auswirkungen sind
enorm, was sich vor allem mit der hohen Inzidenz und Prävalenz des
Handekzems in der Bevölkerung begründet. Die unterschiedliche
Schwere der Symptome hat auch gewaltige Auswirkungen auf die
Lebensqualität des Patienten. Das Ziel dieser Doktorarbeit ist es,
einen umfassenden und kritischen Überblick der gegenwärtigen
Literatur und wissenschaftlichen Studien zur Epidemiologie,
Pathogenese, Klassifizierung und Behandlung des chronischen
Handekzems zu verschaffen. Zu diesem Zweck wurden elektronische
Datenbanken nach wissenschaftlichen Studien und Berichten zum
chronischen Handekzem durchsucht. Diese Suche ergab 16
unterschiedliche Behandlungsmethoden, die in 53 wissenschaftlichen
Studien der letzten 40 Jahre erwähnt wurden. Die sorgfältige
Auswertung dieser Studien ergibt, dass nur 8 der 53 Studien die
Kriterien für doppelblinde randomisierte klinische Studien
erfüllen. Fünf dieser erwähnten Studien benützen im
Halbseitenversuch eine Hand des Patienten zur Intervention, während
die andere als Kontrolle genutzt wird. Daher wurden insgesamt nur
drei klinische Studien gefunden, die eine überschaubare Methodik
zur Randomisierung der Patienten, doppelblinde Patienten und
Versuchsleiter und separate Kontrollgruppen aufweisen können. Dies
bedeutet, dass Daten einer Population von nur 1392 Patienten aus
drei wissenschaftlichen Studien als Grundlage für die Behandlung
dieses weit verbreiteten Krankheitsbildes angewendet werden können.
Ferner werden die Unzulänglichkeiten der Studien diskutiert und
Empfehlungen gemacht, um diese in Zukunft zu vermeiden. Zusätzlich
wurden Patientendaten von 107 Patienten mit refraktärem Handekzem,
die mit Creme-PUVA-Photochemotherapie in der
Lichttherapie-Abteilung in der Hautklinik der Heinrich Heine
Universität in Düsseldorf behandelt wurden, gesammelt und
ausgewertet. Diese Daten wurden schliesslich als Studie bei einer
wissenschaftlichen Fachzeitschrift eingereicht. Vollständiger oder
teilweiser Rückgang des Handekzems wurde bei 78% der behandelten
Patienten bemerkt. Die Therapie bewies sich als wirkungsvoller an
Patienten mit hyperkeratotisch-rhagadiformem (85%) und
dyshidrotischem (81.1%) Handekzem als bei Patienten, die unter dem
atopischen (66.67%) oder Kontaktekzem (20%) litten. Vollständiger
oder teilweiser Rückgang des Handekzems wurde bei 83% der
männlichen und bei 72.7% der weiblichen Patienten bemerkt. Zwei der
Patienten klagten über Hautrötungen als Nebeneffekt der
Bestrahlungstherapie. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung
von Creme-PUVA-Photochemotherapie als wirksame Behandlungsmethode
von chronischem Handekzem. Dies gilt insbesondere für das günstige
Sicherheitsprofil in Bezug auf kurz- und langfristige
Nebenwirkungen. Abschliessend wird ein Vorschlag für einen
Behandlungs-Algorithmus für das chronische Handekzem diskutiert.
Hierfür werden die behandelten Studien als Grundlage genutzt. Die
Bedeutung der regelmässigen Anwendung von Emollients und
Kortikosteroiden sollte betont werden. Der nächste Schritt in der
Behandlung sollte UV Bestrahlungstherapie oder Alitretinoin sein.
Cyclosporine bieten sich als weiterer Schritt an, wobei
Röntgenbestrahlung nur für behandlungsrefraktäre Fälle angewendet
werden sollte.

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