Charakterisierung von Dentinoberflächennach Bearbeitung mit neuen, minimal-invasiven und selbstlimitierenden Präparationsverfahren

Charakterisierung von Dentinoberflächennach Bearbeitung mit neuen, minimal-invasiven und selbstlimitierenden Präparationsverfahren

Beschreibung

vor 15 Jahren
Ziel meine Arbeit war drei Methoden (Carisolv, Smartprep und
Biosolv) zu vergleichen und zu überprüfen, ob es möglich ist, einen
belastungsstabilen Verbund zu der so behandelten Dentinoberfläche
zu etablieren. Für die Untersuchungen wurden extrahierte Zähne mit
natürlicher Karies verwendet. Hier wurde entwickelt eine Methode,
eine Kavität für unterschiedliche Behandlungsmethoden verwenden zu
können. Die Zähne wurden in 200 µm dicke Scheiben geschnitten. Auf
diese Weise wurden bis zu 10 Schnitte pro Zahn gewonnen. Die
Zahnschnitte wurden stabilisiert mit Objektträgern und behandelt
die Karies mit den unterschiedlichen Methoden. Das treffende
Problem war eine Methode zu finden, den therapeutischen Endpunkt zu
bestimmen, ohne auf die Härte der Oberfläche zurückzugreifen. Dafür
wurde die Autofluoreszenz verwendet. Hier konnte mit Hilfe eines
Stereo-Mikroskopes mit Fluoreszenzaufsatz die Restdicke des
Zahndefektes bei zwei unterschiedlichen Wellenlängen bestimmen
(FITC, TexasRED). Es wurde weiterer Untersuchungen durchgeführt
(Mikrohärte, Mikrozugversuch und Rasterelektronenmikroskopie). Es
wurde folgende Ergebnisse erreicht. Mithilfe der Fluoreszenzmessung
konnte belegt werden, dass die neuen selbstlimitierenden
Kariestherapieansätze bis zu 0.9 mm Zahnhartsubstanz belassen, die
anhand von Fluorophoreinlagerungen als kariöse änderte betrachtet
werden muss. Es wurde in die Untersuchung kein Vergleich zu
rotierenden Stahlinstrumenten („Rosenbohrer“) aufgenommen, da
Stahlinstrumente beliebig weit in gesundes Dentin schneiden können
und man auf diese Weise primär den Behandlereinfluss untersucht
hätte. Im Vergleich zu gesundem Dentin betrug die Härte direkt
unter der Defektoberfläche zwischen 40 und 60%, was einen
indirekten Beweis für substanzschonendes Vorgehen darstellt. Anhand
der Mikrozugversuchsergebnisse kann man feststellen, dass die
selbstlimitierende Kariestherapie mit spezifischer (Enzyme) und
unspezifischer Kollagenspaltung (Natriumhypochlorit) geringere
Haftwerte als gesundes Dentin aufweisen. Zu dem Produkt Carisolv
liegen jedoch zahlreiche klinische Studien vor, bei denen die
Dentinhaftung klinisch ausreichend war. Aufgrund dieser Daten kann
man ableiten, dass auch für Biosolv eine hohe Wahrscheinlichkeit
besteht, klinisch erfolgreich eingesetzt werden zu können. Die
Ergebnisse waren für das Konzept der selbstlimitierenden
Kariestherapie insgesamt positiv. Die Ergebnisse haben aber auch
gezeigt, dass die konventionelle Bestimmung des therapeutischen
Endpunktes mithilfe der zahnärztlichen Sonde bei diesem Verfahren
nicht mehr möglich sein wird. Bevor die selbstlimitierende
Kariestherapie Einzug in die Praxis finden wird muss somit das
Problem der Kontrolle gelöst werden, ob ausreichende Beseitigung
des infizierten Gewebes vorliegt.

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