Podcaster
Episoden
03.12.2025
1 Stunde 11 Minuten
In dieser Episode von *IGEL – Inklusion ganz einfach leben*
spricht Sascha „Inklusator“ Lang über das zehnjährige Jubiläum
der Liga Selbstvertretung, das am 2. Dezember gefeiert wurde. Die
Veranstaltung wurde von Ottmar Miles-Paul moderiert und bot einen
umfassenden Blick auf die Geschichte, Bedeutung und aktuellen
Herausforderungen der Selbstvertretung in Deutschland. Jürgen
Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von
Menschen mit Behinderungen, erinnerte in seinem Grußwort daran,
dass echte Behindertenpolitik nur mit konsequenter Partizipation
möglich ist.
Prof. Dr. Sigrid Arnade zeichnete die Entwicklung der
Selbstvertretung nach und erläuterte den Übergang vom
medizinischen zum menschenrechtlichen Modell der Behinderung. Sie
betonte die Rolle der UN-Behindertenrechtskonvention und
erklärte, welche Kriterien eine echte
Selbstvertretungsorganisation – eine DPO – erfüllen muss.
Dr. Leander Palleit von der Monitoring-Stelle UN-BRK stellte die
Allgemeine Bemerkung Nr. 7 vor, die die Bedeutung von Beteiligung
und die Pflichten des Staates gegenüber
Selbstvertretungsorganisationen beschreibt. Er machte deutlich,
dass Deutschland noch weit von echten Beteiligungsstandards
entfernt ist und insbesondere strukturelle, finanzielle und
zeitliche Rahmenbedingungen verbessern muss.
In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten Ellen Kubica,
Nancy Frindt, Thomas Kühnecke und Beatrice Gommes über
Selbstvertretung in der Praxis. Themen waren unter anderem
Werkstätten und Alternativen, das Budget für Arbeit, der Schutz
von Frauen mit Behinderung, psychische Beeinträchtigungen und der
Umgang mit Zwangsmaßnahmen. Die Teilnehmenden gaben Einblicke in
ihre Arbeit, sprachen über Empowerment, Peer-Beratung und
Nachwuchsförderung und formulierten klare Erwartungen an Politik
und Gesellschaft: mehr Ressourcen, echte Einflussmöglichkeiten
und einen konsequent menschenrechtsbasierten Ansatz.
Die Veranstaltung hatte den Titel 10 Jahre LIGA Selbstvertretung:
Selbstvertretung und Partizipation – Schlüssel zur Umsetzung der
UN-Behindertenrechtskonvention. Sie wurde durchgeführt von der
LIGA Selbstvertretung in Kooperation mit der Monitoring-Stelle
UN-Behindertenrechtskonvention beim Deutschen Institut für
Menschenrechte.
Der Link zur LIGA Selbstvertretung lautet:
www.liga-selbstvertretung.de
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01.12.2025
1 Stunde 2 Minuten
Triage-Schock & Gesetzeschaos: Der härteste Inklusions-Monat
2025
Im Gespräch: Sascha Lang (Inklusator) und Ottmar Miles-Paul von
den Kobinet Nachrichten im Monatsrückblick November 2025
In dieser Episode blicken wir auf einen besonders intensiven
November 2025 zurück – politisch, gesellschaftlich und emotional.
Im Zentrum steht der Referentenentwurf zum
Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), der statt Fortschritten
eine deutliche Verschlechterung bringen könnte. Besonders
kritisch sehen wir die geplanten Ausnahmen, die Barrierefreiheit
für viele Anbieter zu einer „unverhältnismäßigen Belastung“
erklären würden. Das würde für viele Menschen mit Behinderungen
im Alltag mehr Hindernisse schaffen als abbauen und widerspricht
dem Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention.
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts zur Triage. Die bisherige
Gesetzesregelung wurde gekippt, und die Verantwortung liegt nun
bei den Bundesländern. Das Risiko: ein Flickenteppich mit
unterschiedlichen Standards und Unsicherheiten für alle, die in
Krisensituationen besonderen Schutz brauchen. Wir sprechen
darüber, wie wichtig ein starker föderaler Rahmen wäre – und
warum Gesundheitsgerechtigkeit nicht verhandelbar ist.
Große Sorgen bereitet auch die Lage der Persönlichen Assistenz in
Berlin. Rund 150 Assistenznehmerinnen kämpfen um angemessene
Bezahlung ihrer Assistentinnen im Arbeitgebermodell. Die
Situation ist angespannt, bürokratisch blockiert und gefährdet
die Selbstbestimmung vieler Menschen. Gleichzeitig zeigen die
Proteste, wie viel Kraft und Zusammenhalt die
Selbstvertretungsbewegung hat.
Auch der Arbeitsmarkt bereitet Anlass zur Kritik:
Schwerbehinderte Menschen sind weiterhin überdurchschnittlich von
Arbeitslosigkeit betroffen, obwohl Unternehmen über
Fachkräftemangel klagen und vielfältige Fördermöglichkeiten
bestehen. Wir beleuchten die strukturellen Barrieren, die hier
weiterhin spürbar sind.
Neben all den schwierigen Entwicklungen gibt es aber auch
positive Impulse. Die Lebenshilfe verabschiedet sich vom Begriff
„geistig behindert“, und die Heilerziehungspflege orientiert sich
sprachlich und konzeptionell in Richtung „Teilhabe-Pädagogik“.
Eine neue Genossenschaft behinderter Arbeitgeber*innen entsteht,
die das Arbeitgebermodell stärken und professionalisieren soll.
Wir sprechen über deren Potenzial und Bedeutung.
Aus Luxemburg gibt es ermutigende Initiativen zu barrierefreiem
und bezahlbarem Wohnraum: Bei Neubauten sollen mindestens zehn
Prozent der Wohnungen barrierefrei gestaltet werden – ein
wichtiger Schritt gegen Wohnungsnot und für echte Teilhabe.
Gleichzeitig arbeiten Verbände und Politik verstärkt zusammen, um
inklusive Strukturen im Sport und im Alltag weiter
voranzubringen.
Zum Abschluss blicken wir auf den Internationalen Tag der
Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember, der mit zahlreichen
Aktionen, Forderungen und Diskussionen verbunden ist. Gerade nach
einem Monat voller Rückschläge zeigt sich, wie entscheidend
gesellschaftlicher Zusammenhalt, politische Verantwortung und
kontinuierliches Engagement sind.
Alle Nachrichten in Schriftform gibt es unter:
www.kobinet-nachrichten.org
Hier der Link zur in der Episode angesprochenen folge vom
10.11.2022
"Mehr als die Hälfte der Bundestagsabgeordneten geben den Ärzten
einen Freifahrtschein für Triage"
(https://igel-inklusion-ganz-einfach-leben.letscast.fm/episode/mehr-als-die-haelfte-der-bundestagsabgeordneten-geben-den-aerzten-einen-freifahrtschein-fuer-triage)
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23.11.2025
41 Minuten
In dieser Episode von „Sonntag trifft IGEL“
sprechen Jennifer Sonntag und Sascha Lang über ein Thema, das
viele betrifft, über das aber kaum jemand spricht: Was passiert,
wenn Behinderung nicht nur als Merkmal wahrgenommen wird, sondern
zum Objekt sexueller Begierde wird? Unter dem
Titel „Begehrt, benutzt, begrenzt? – Wenn Behinderung zum Fetisch
wird“ öffnen beide einen wichtigen, sensiblen und oft
tabuisierten Raum.
Zu Beginn blicken sie auf die Rückmeldungen zur vorherigen Folge,
in der es um Heilung, Hoffnung und Identität ging. Viele
Hörer*innen haben beschrieben, wie belastend es ist, immer wieder
mit der Frage konfrontiert zu werden, ob eine Behinderung
„behandelbar“ sei – besonders dann, wenn es keinerlei
realistische medizinische Perspektiven gibt. Ein klarer Tenor:
Auch ohne Heilung kann ein Mensch ein erfülltes, selbstbestimmtes
Leben führen.
Von dort aus führt der Weg direkt zum Kernthema dieser Folge:
Behindertenfetisch und Blindenfetisch. Jennifer
erläutert, warum sie den Begriff bewusst klar benennt und nicht
verharmlost. Sie berichtet von Situationen, in denen sie nicht
als Mensch wahrgenommen wurde, sondern allein als
Projektionsfläche für die Fantasien anderer – von manipulativem
Interesse über grenzüberschreitende E-Mails bis hin zu echtem
Stalking. Die typischen Muster dahinter ähneln sich: ältere
Männer, die gezielt blinde oder behinderte Frauen suchen, in der
Hoffnung auf „Dankbarkeit“ oder „Anschmiegsamkeit“, und Menschen,
die glauben, die Behinderung mache einen leichter kontrollierbar.
Ein gefährliches Zusammenspiel aus Ableismus, Frauenfeindlichkeit
und Machtgefällen.
Ein wichtiger Teil des Gesprächs dreht sich um die Frage, wo die
Grenze zwischen einvernehmlichem Kink und
verletzendem Fetisch verläuft. Sascha bringt
dabei das verbreitete Klischee zur Sprache, blinde Menschen
würden nur den Charakter sehen. Beide stellen klar:
Körperlichkeit, Ästhetik und gegenseitige Attraktivität spielen
selbstverständlich auch bei blinden oder sehbehinderten Menschen
eine Rolle. Entscheidend ist nicht, dass jemand Menschen mit
Behinderung begehrt, sondern wie – und ob das
Begehren den Menschen sieht oder nur die Behinderung.
Jennifer erklärt außerdem, warum Menschen mit Behinderung
besonders verletzlich sein können: Abhängigkeiten,
Assistenzsituationen, gesellschaftliche Unsicherheiten und die
Hoffnung auf Nähe können ausgenutzt werden. Sie betont: Ein „Ja“
ist nur dann ein Ja, wenn es wirklich frei ausgesprochen wird.
Schweigen ist kein Ja. Angst ist kein Ja. Druck ist kein Ja.
Trotz aller schwierigen Erfahrungen zeigen beide aber auch
positive, empowernde Perspektiven: Es gibt selbstbestimmte Räume
wie queere Kink-Communities, in denen Menschen mit Behinderung
lustvoll, sicher und auf Augenhöhe ihre
Sexualität leben können – ohne Objektifizierung, ohne
Übergriffigkeit, ohne Machtmissbrauch.
Zum Abschluss laden Jennifer und Sascha ihre Community ein,
eigene Erfahrungen – gern anonym – zu teilen: belastende
Begegnungen, aber auch schöne
Und Hier interessante Links:
Hier ein aufschlussreicher Beitrag vom ZDF:
https://www.zdf.de/play/reportagen/funk-collection-funk-828-1528/funk-devotee--amelo-wir-stehen-auf-menschen-mit-behinderung-102
Und hier der Artikel aus dem Vice-Magazin:
https://www.vice.com/de/article/nutzen-behinderungsfetischisten-menschen-mit-behinderungen-aus/
Hier geht es zu Jennifer Sonntag:
www.jennifer-sonntag.de
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14.11.2025
30 Minuten
In dieser Episode spricht Inklusator Sascha Lang mit Friedhelm
Julius Beucher, dem langjährigen Präsidenten und heutigen
Ehrenpräsidenten des Deutschen Behindertensportverbands.
Gemeinsam blicken sie auf 16 intensive Jahre an der Spitze
des Verbandes zurück – von der Wahl 2009 bis zum
Staffelstab-Wechsel an Hans-Jörg Michels.
Friedhelm Julius Beucher erzählt, wie seine Zeit im
Deutschen Bundestag und als Sportausschussvorsitzender half, dem
Behindertensport mehr Gehör in der Politik zu verschaffen.
Thema ist auch die beeindruckende Entwicklung der
Paralympics – von kaum beachteten Spielen bis hin zur
Primetime-Übertragung aus Paris.
Beide sprechen darüber, wie wichtig mediale Präsenz für
Athlet:innen mit Behinderung ist und warum nach den Spielen oft
ein „mediales Loch“ bleibt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der inklusive Vereinssport:
Training von Menschen mit und ohne Behinderung, Talent-Scouting
und die Rolle von Paralympischen Stützpunkten.
Friedhelm Julius Beucher macht deutlich, dass Inklusion
kein „Nice to have“, sondern gelebtes Menschenrecht und
Verfassungsauftrag ist.
Klar benennt er die Gefahr durch Parteien, die Teilhabe
zurückdrehen wollen, und erklärt, warum der Behindertensport hier
Haltung zeigt.
Persönlich wird es, wenn er von seinen eigenen
Sporterfahrungen berichtet – vom Boxen über Mittelstrecke und
Marathon bis zum regelmäßigen Schwimmen heute.
Außerdem erzählt er von seinem jahrzehntelangen Engagement
in der Kommunalpolitik und in Projekten gegen
Jugendarbeitslosigkeit.
Zum Abschluss blickt Friedhelm Julius Beucher in die
„Glaskugel“ und formuliert seine Wünsche für die Zukunft von
Inklusion, Demokratie und Paralympischem Sport.
Eine Folge voller Geschichte, Haltung und Motivation, die
zeigt, wie viel einzelne Menschen bewegen können, wenn sie
dranbleiben.
Link zum DBS:
www.dbs-npc.de
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09.11.2025
56 Minuten
Die Moderatorin für Persönliche Zukunftsplanung Sabine Etzel
verbindet in der 11. Folge der Rubrik Lust auf Zukunftsplanung
Theorie und Praxis. Sie bespricht mit der Gastgeberin Ellen Keune
Gelingensfaktoren für gute Prozesse, die zu Entscheidungen für
eine passende Zukunft führen. Welche Entscheidung ist meine
eigene? Warum ist ein Entscheidungsprozess genau so wichtig wie
die Entscheidung selbst? Wie treffe ich Entscheidungen? Was ist
der Unterschied zwischen Routineentscheidungen und komplizierten
Entscheidungen? Und was hilft beim Entscheiden? Antworten und
Überlegungen dazu hörst du in dieser Episode von Lust auf
Zukunftsplanung, der Rubrik im IGEL-Podcast über Zukunft und
Zukunftsplanung. Wir hören uns in der Zukunft.
Die Episoden dieser Rubrik „Lust auf Zukunftsplanung“ erscheinen
im IGEL-Podcast immer am 2. Sonntag in den ungeraden Monaten.
Ellen Keune freut sich über Feedback, Anmerkungen und Wünsche per
Mail an laz@ellen-keune.de
oder auf Social Media:
Instagram:
https://www.instagram.com/ellenkeune?igsh=MWZwcWd6c3ZzcnR2bg==
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,
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>
Internet: www.ellen-keune.de
Und hier gibt’s Informationen zum Thema Persönliche
Zukunftsplanung: www.persoenliche-zukunftsplanung.eu
https://www.persoenliche-zukunftsplanung.eu/,
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Über diesen Podcast
„Inklusion ist ein nie endender Prozess“ Genau zu diesem Prozess
lädt der Podcast „IGEL – Inklusion Ganz Einfach Leben“ ein. Der
Podcast richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderung – kurzum:
an die gesamte Gesellschaft. Wenn du bereit bist, die Barrieren im
Kopf abzubauen und täglich an einer inklusiven Gesellschaft
mitwirken möchtest, dann bist du hier genau richtig. Im Podcast
lasse ich Personen zu Wort kommen, die Inklusion leben, auf Hürden
treffen, am Prozess wachsen oder auch mal verzweifeln. Und auch ich
zeige dir aus meiner Sicht als Betroffener (ich bin seit meinem
dritten Lebensjahr blind) wie ich die (inklusive) Welt erlebe und
möchte mit meinen Beiträgen inspirieren, motivieren und
sensibilisieren. Die inklusive Welt wird hier nicht mit einer
rosaroten Brille gesehen, sondern authentisch und ehrlich
dargestellt. Ich lege großen Wert darauf zu motivieren, denn
Inklusion gelingt nur, wenn wir das Ganze gemeinsam angehen. Das
bedeutet in diesem Podcast geht es um Inklusion, Barrierefreiheit,
Gleichstellung, Diskriminierung, Behinderungen und Handicaps
jeglicher Art und Teilhabe. Bist du bereit in die inklusive Welt
einzutauchen? Dann höre jetzt direkt rein.
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