Podcaster
Episoden
28.11.2025
54 Minuten
Seit 50 Jahren leben die Sahrawi in Flüchtlingslagern in der
algerischen Wüste, abgeschnitten von ihrer Heimat, der Westsahara.
Es ist ein Verharren in kompletter Abhängigkeit und viele sind
wieder bereit, zu den Waffen zu greifen, denn die junge sahrawische
Generation ist des Wartens müde. Die Westsahara ist ein von Marokko
besetztes Gebiet an der Nordwestküste Afrikas. 1975 brach der Krieg
zwischen Marokko und dem Volk der Sahrawi aus. Hunderttausende
Sahrawi flohen über die Grenze nach Algerien, wo sie sich mitten in
der Sahara in improvisierten Zeltstädten niederliessen. Der von der
UNO verhandelte Waffenstillstand von 1991 ist an eine Abstimmung
gekoppelt: Die Sahrawi sollen entscheiden, ob sie zu Marokko
gehören oder einen eigenen Staat gründen wollen. Das Referendum
fand nie statt. Die Menschen harren seit 50 Jahren in der Wüste
aus. Ein Feature über ein vergessenes Volk.
Mehr
21.11.2025
57 Minuten
In der europäischen Klassikszene gibt es viele asiatische
Musikerinnen und Musiker. Willkommen sind sie nicht immer: Sie
haben mit rassistischen Klischees zu kämpfen, werden ausgegrenzt
und diskriminiert. Wenn es um Jobs geht, haben sie Nachteile. Ein
Tabuthema, über das viele Betroffene schweigen. Sie spielen
perfekt, aber ohne Gefühl: Das ist nur eins der Klischees, mit dem
asiatische Musikerinnen und Musiker konfrontiert sind. Viele von
ihnen erleben Rassismus in westeuropäischen Profiorchestern und
Musikhochschulen. Er äussert sich in offener Diskriminierung und
Nachteilen bei Auswahlverfahren. Auch auf der Bühne werden
rassistische Klischees reproduziert, in Opernhits wie «Madama
Butterfly» und «Turandot». Antiasiatischer Rassismus ist tief
verwurzelt in der Klassikszene. Trotzdem wird nur selten darüber
gesprochen. Zu gross ist die Angst der Betroffenen.
Mehr
14.11.2025
56 Minuten
Der Luzerner Pius Strassmann geht in seiner Lyrik den Dingen nach,
die unter der Oberfläche liegen. Die schweizerisch-amerikanische
Multiinstrumentalistin Marena Whitcher reagiert auf seine Poesie
mit musikalischen Klangwelten – im gemeinsamen Live-Auftritt in der
«Passage» von der «BuchBasel». Sei es die Natur, seien es
Alltagssituationen, sei es ein flüchtiger Gedanke – für den Lyriker
Pius Strassmann kann vieles den Anlass bieten zur literarischen
Auseinandersetzung. Seine Texte sind stark reduziert, strahlen eine
federnde Leichtigkeit aus und vermitteln eine betörende gedankliche
Tiefe. Marena Whitchers Kunst ist geprägt durch eine grosse Lust am
Experimentieren. Sie verflicht Elemente aus Pop, Jazz und der
Filmmusik. In der gemeinsamen Performance von Marena Whitcher und
Pius Strassmann verschmelzen die musikalische und die dichterische
Stimme zu einem neuen Ganzen.
Mehr
07.11.2025
54 Minuten
Um die Familie zu entlasten, kommt die 2-jährige Cécile 1945 aus
dem Bergdorf Törbel zu einer Pflegemutter nach Zürich – für ein
paar Monate. Daraus werden Jahre, dann Jahrzehnte. Die Geschichte
eines Walliser Pflegekindes und den verzweifelten Kampf eines
Bergbauern gegen städtische Behörden. Cécile wuchs als einziges
Kind einer Walliser Bergbauernfamilie als Pflegekind in Zürich auf.
Zu Lebzeiten ihrer Eltern wird wenig über die Hintergründe
gesprochen. Sie erinnert sich aber daran, dass ihr Vater sie einmal
abholen wollte. Nach dem Tod der Eltern kommen Akten zum Vorschein,
die ein neues Licht auf ihre Geschichte werfen. Gemeinsam mit ihrer
Mutter versucht die Feature-Autorin das Geschehene zu
rekonstruieren. Sie suchen nach Akten, besuchen Orte der Kindheit
und sprechen mit Familienangehörigen und begegnen damit auch einem
Stück Schweizer Zeitgeschichte.
Mehr
31.10.2025
49 Minuten
Bis heute ist die US-Amerikanerin Josephine Johnson (1910-1990) die
jüngste Trägerin des renommierten Pulitzer-Preises. Sie bekam ihn
1935 mit 24 für ihren ersten Roman. Er handelt von einer
Farmersfamilie während der Grossen Dürre in den USA der 1930er
Jahre. Schon dieser Roman («Now in November», 1934) gibt der Natur
ein Gewicht, wie man es selten liest. Neben den Figuren in ihrem
Überlebenskampf ist sie gleichberechtigte Protagonistin. Über
Josephine Johnson weiss man nicht viel. Sie veröffentlichte ein
weiteres Dutzend Bücher, die alle vergriffen sind.1969 machte sie
noch einmal Furore. Sie und ihr Mann hatten beschlossen, ihre Farm
an die Natur zurückzugeben. Was sich dann tat, beobachtete
Josephine Johnson ein Jahr lang. «Ein Jahr in der Natur» («The
Inland Island») ist ein Meilenstein des Nature Writing und nun neu
zu entdecken. Josephine Johnson. Ein Jahr in der Natur. Deutsch von
Bettina Abarbanell. 276 Seiten. Die Andere Bibliothek
Mehr
Über diesen Podcast
Die Sendung «Passage» steht für radiophone Exzellenz auf SRF 2
Kultur. Hier verbinden sich Wort und Musik, Ton und Stille.
Kommentare (0)