MF018 Notenbank zieht Wirtschaft ins Verderben | Bärenmarkt-Indikator blinkt rot

MF018 Notenbank zieht Wirtschaft ins Verderben | Bärenmarkt-Indikator blinkt rot

12 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Willkommen zurück zu MakroFokus Episode 18! In dieser Folge
werfen wir einen tiefen Blick auf die aktuelle Situation der
US-Wirtschaft und der Aktienmärkte.

Die zentrale Frage bleibt: Wohin steuert die US-amerikanische
Wirtschaft und welche Richtung nehmen die Aktienmärkte ein?

Wir beginnen mit einer Analyse der ungleichen Performance der
S&P 500 Unternehmen. Während die „glorreichen 7“ wie Nvidia,
Alphabet und Microsoft ihre Gewinne im ersten Quartal 2024 um
durchschnittlich 48% steigerten, verzeichneten die übrigen 493
Unternehmen einen Gewinnrückgang von 1,2%. Das zeigt die stark
divergierende Entwicklung innerhalb der Wirtschaft.

Ein weiteres wichtiges Thema sind die Warnsignale vom
US-Konsumenten. Die Ausfallraten bei Kreditkartenzahlungen
steigen und die sogenannten Phantomschulden durch „Buy Now, Pay
Later“-Dienste (BNPL) sind ein wachsendes Problem. Eine Umfrage
von Harris Poll für Bloomberg News zeigt, dass 43% der
BNPL-Nutzer Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zu begleichen,
während 28% durch BNPL-Ausgaben auch bei anderen Schulden in
Verzug geraten.

Die überschüssigen Ersparnisse aus der Covid-Pandemie sind nun
vollständig aufgebraucht. Zudem sinken die Einstellungspläne
kleinerer Unternehmen weiter unter den historischen Durchschnitt,
ein Zeichen, das üblicherweise in Rezessionen beobachtet wird.
Positive Daten sind derzeit schwer zu finden.

Ein entscheidender Chart zeigt die Wahrscheinlichkeit eines
10%-igen Rückgangs (Drawdown) im S&P 500-Index innerhalb der
nächsten sechs Monate, basierend auf einem Probit-Modell, das
bestimmte ökonomische Daten als Eingabe verwendet. Hinzu kommt,
dass Insiderkäufe – also Käufe von Unternehmern, Managern und
Mitarbeitern ihrer eigenen Aktien – auf einen neuen Tiefpunkt
seit mindestens zehn Jahren gefallen sind. Diejenigen, die ihr
Geschäft am besten kennen, sind aktuell extrem zögerlich, die
aktuellen Bewertungen zu kaufen.

Es wird immer deutlicher, dass die größte Wirtschaft der Welt
derzeit höchst verletzlich ist. Leitzinssenkungen wären daher
dringend angebracht, trotz hoher Inflation, weil die aktuellen
Zinsen die Inflation nicht effektiv bekämpfen können. Die
Inflation wird größtenteils durch Mieten getrieben, und hohe
Zinsen helfen nicht dabei, die Mieten zu senken – im Gegenteil.
Dies bringt das Ende des 2%-Inflationsziels näher.

Ist es wirklich die beste Entscheidung, die größte
Volkswirtschaft in eine Rezession zu stürzen, um die Inflation
von 3% auf 2% zu senken? Immer mehr Experten, darunter Mohamed
El-Erian, ein hoch angesehener Ökonom und Präsident des Queens
College Cambridge, schlagen Alarm. Er argumentiert, dass das
2%-Inflationsziel willkürlich ist, hohe Zinsen nicht bei der
Inflationsbekämpfung helfen und die Wirtschaft deutliche
Schwächeanzeichen zeigt. Der Bruch mit dem 2%-Ziel könnte jedoch
einen politischen Tsunami auslösen, da er als Zeichen dafür
gewertet würde, dass die Inflation außer Kontrolle gerät und der
Konsument enteignet wird.

Aktuell sind für mich noch zu viele Fragezeichen vorhanden, und
angesichts einer sehr optimistischen Börse bleibe ich bei meiner
Strategie. Ich bleibe investiert in meinen Kerninvestments und
nutze kurzfristige Chancen für Trades. Meine Trades könnt ihr auf
projekt100x.de verfolgen. Meine gut verzinsten Cash-Reserven in
Staatsanleihen lasse ich jedoch vorerst nicht in den Markt
fließen, bis klarer ist, wohin die Notenbank diesen Tanker
steuert.

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