Episode 14: Heimat zwischen Sehnsucht und Zuhause // mit Roya Borchers-Fardi

Episode 14: Heimat zwischen Sehnsucht und Zuhause // mit Roya Borchers-Fardi

1 Stunde 25 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Roya's Vater kommt aus dem Iran nach Deutschland, um sein
Ingenieurstudium zu absolvieren, mit dem Plan, nach dem Studium
in seine Heimat zurückzukehren. Während seiner Abwesenheit findet
die islamische Revolution statt, und der Schah wird
gestürzt. 

Als er nach seinem Studium in ein völlig verändertes Land
zurückkehrt, kann er sich als freigeistige Person nicht
vorstellen, in einem Land unter "islamistischer Diktatur" zu
leben. Deshalb kehrt er nach Deutschland zurück, verliebt sich in
eine deutsche Frau, heiratet sie, und seine Tochter Roya wird
geboren. 

Sein Herz blutet jedoch, da er seine Heimat, den Iran, sehr liebt
und dort tief verwurzelt ist. Er lebt mit der Hoffnung, dass das
islamische Regime temporär sei und er eines Tages zurückkehren
könne. Roya wächst mit dieser Hoffnung und den von ihrem Vater
gesetzten Meilensteinen auf, wann er zurückkehren würde – nach
ihrem Abitur, nach ihrem Studium usw. 

Als Kind hat sie Angst, dass ihr Vater tatsächlich gehen könnte,
aber später erkennt sie, dass ihr Vater sich immer neue
Meilensteine setzt, um die beste Zeit für eine Rückkehr in den
Iran zu bestimmen. 
Diese Hoffnung wird zum Alltag, und heute, 50 Jahre später, ist
er ein glücklicher Großvater, auf den sich Roya verlassen kann,
wenn sie krank ist, dass er keine Mühen scheut, 3 Stunden zu
fahren, um auf ihre Kinder aufzupassen.


Wie beeinflusst diese Beziehung zu ihrem Vater und dessen
Beziehung zum Iran Royas Identität? Was bedeutet es für sie,
gleichzeitig deutsch und persisch zu sein, die Sprache ihres
Vaters zu beherrschen und an ihre Kinder weiterzugeben?


Damit startet mein Gespräch mit Roya Borchers-Fardi in der neuen
Episode.


Wir merken im Gespräch, mit welchen Herausforderungen wir als
Migrationsgesellschaft konfrontiert sind, und diskutieren Fragen
wie:


Was ist unsere gemeinsame Identität als deutsche
Gesellschaft, wenn wir deutsche Staatsbürger in Menschen mit und
ohne Migrationshintergrund unterteilen? Fehlt uns eine deutsche
Identität, die inklusiv ist?

Wer entscheidet in Deutschland, wer „deutsch“ ist, wer
dazugehört und wer nicht?

Warum wird Migration immer in Verbindung mit Leistung
gebracht?

Wie lebt man mit einer hybriden Identität?

Was bedeutet Heimat?

Haben Menschen, die oft aufgrund ihres Aussehens nach ihrer
Herkunft gefragt werden, Schwierigkeiten mit dem Begriff
„Heimat“?

Zugehörigkeit oder Heimat? Braucht der Mensch eine Heimat
oder Zugehörigkeit? Was ist der Unterschied? Wie entsteht ein
Heimatgefühl? Ist das Gefühl der Zugehörigkeit die Voraussetzung
für Heimat?

Woran liegt es, dass einige Kinder die Muttersprache der
Eltern besser lernen und andere schlechter oder gar nicht?

Was ist das für ein Gefühl, sich vorzustellen, dass Höcke
theoretisch dieses Jahr noch Ministerpräsident in Thüringen
werden könnte? Verdrängen wir diese Tatsache?

Warum nehmen sich einige Menschen in Deutschland als
Gastgeber wahr und bezeichnen andere Menschen als „Gäste“?




Mehr über Roya:
Roya Borchers-Fardi ist Expertin für Digitalisierung mit einem
Bachelor in International Business und einem Master in
Wirtschaftspsychologie. Seit über einem Jahrzehnt gestaltet sie
die Banking-Branche mit innovativen Ideen und digitalen Lösungen
aktiv mit. Aktuell ist Sie verantwortlich für die Digitalisierung
der Baufinazierung


Bitte Feedback oder Fragen an Erdal Ahlatci per Mail ,
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Podcast LinkedIn Profil:
https://www.linkedin.com/company/woher-kommst-du-wirklich/

Musik & Postproduktion:
Joscha Grunewald

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