Zur Relevanz wissenschafts-, medizin- und sozialgeschichtlicher Grundlagenforschung

Zur Relevanz wissenschafts-, medizin- und sozialgeschichtlicher Grundlagenforschung

Beschreibung

vor 10 Jahren
Aus Unkenntnis der eigenen methodischen Grundlagen und
Beschränkungen überschreiten Wissenschaftler oft die legitimen
Grenzen ihres Faches, wenn sie anderen Wissenschaften deren
Wissenschaftlichkeit absprechen. Neue kritische Ansätze in den
Natur-, Sozial- und Humanwissenschaften reflektieren hingegen
vermehrt die Wechselwirkungen und Interdependenzen zwischen dem
Forscher und seinem Fachgebiet bzw. dem Forschungsgegenstand und
dem ihn selbst erst konstituierenden Rahmen. Aus der
Wirtschaftswissenschaft kommt dabei die These, dass das moderne
Subjekt und seine Rationalität auf Vergesellschaftungsprozessen in
der Denkform des Geldes beruhen, die insofern auch massgeblich das
Wesen der modernen Medizin bestimmen. Verglichen mit deren
Prinzipien wie Quantifizierung, Standardisierung, Mathematisierung,
Reproduzierbarkeit, Materialismus usw. erscheint die Homöopathie,
die noch vor dem grossen Aufschwung der Geldwirtschaft im 19.
Jahrhundert begründet wurde, als vom monetären Denken relativ
freie, nämlich qualitative, individualisierende, hermeneutische und
teleologische Medizin.

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