Krankheitsspezifische Bildgebung mittels Ganzkörper-MRT bei langjährigem Diabetes mellitus

Krankheitsspezifische Bildgebung mittels Ganzkörper-MRT bei langjährigem Diabetes mellitus

Beschreibung

vor 16 Jahren
Hintergrund: Die diabetische Makroangiopathie ist die Hauptursache
diabetischer Morbidität und Mortalität. Mit einer hoch innovativen
MRT-Technik wurde in dieser Studie der vaskuläre Status (außer
Koronararterien) von 65 langjährigen Typ 1 und Typ 2 Diabetiker
erfasst, um das Screening-Potential der Methode zu untersuchen und
Prädiktoren einer vaskulären Multimorbidität bei Diabetes zu
identifizieren. Methodik: Das an einem 1,5 Tesla oder 3,0 Tesla
eingesetzte Protokoll umfasste eine MRT-Bildgebung des Schädels,
eine kardiale Funktions- und Vitalitätsbildgebung, eine
kontrastverstärkte Ganzkörper-MR-Angiografie sowie
Weichteiluntersuchungen der Unterschenkel und Füße. Die Prävalenz
der gefundenen Komplikationen wurde erfasst und mit vorbekannten
Befunden verglichen. Die in der Angiografie gefundene
Atherosklerose wurde in jedem Gefäß in 6 Stufen kategorisiert und
hieraus ein Gesamtscore errechnet. Die Assoziation dieses Scores
mit einer KHK (klinisch) und anderen klinischen und biochemischen
Parametern wurde untersucht (Generalized Linear Model, alters- und
geschlechtsadjustiert, SAS 9.1). Ergebnisse: Im MRT zeigte sich
eine sehr hohe Prävalenz vaskulärer Komplikationen. Zusätzlich
waren je nach Untersuchungsgebiet 50-100% der entdeckten Läsionen
Neudiagnosen, wobei fast alle vorbekannten Befunde im MRT gesehen
wurden. In der Assoziation des Atherosklerosescores zeigte sich
Alter (p=0,0008) und männliches Geschlecht (p=0,03) signifikant mit
dem Score assoziiert (r²=0,23). Nach Alters- und
Geschlechtskorrektur war der Score mit unabhängig festgestellter
KHK (r²=0,32; p=0,005), Retinopathie (r²=0,31; p=0,007),
Serumkreatinin (r²=0,34; p=0,007) sowie nur grenzwertig mit der
Diabetesdauer (r²=0,26; p=0,07) assoziiert. Schlussfolgerung: Mit
einer kardiovaskulären MRT-Ganzkörperuntersuchung ließen sich in
unserem Kollektiv von langjährigen Diabetikern zuverlässig bekannte
und zahlreiche unbekannte vaskuläre Läsionen nachweisen. Ein auf
dem MRT-Befund basierender Atherosklerosescore war nach Korrektur
für Alter und Geschlecht signifikant mit wichtigen, in einer
Einmalmessung sinnvoll zu bestimmenden, kardiovaskulären
Risikofaktoren und Prädiktoren sowie mit einer vorbekannten KHK
assoziiert. Die Ganzkörper-MRT-Untersuchung ist eine viel
versprechende Methode, um für wissenschaftliche und klinische
Fragestellungen einen umfassenden vaskulären Status bei Diabetikern
zu erheben.

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