Extrakorporale Stosswellentherapie bei atropher Pseudarthrose

Extrakorporale Stosswellentherapie bei atropher Pseudarthrose

Beschreibung

vor 16 Jahren
Die Behandlung der atrophen Pseudarthrose stellt in der Orthopädie
und Unfallchirurgie eine große Herausforderung dar. Die
Pseudarthrose sowie deren gegenwärtig angewandte Therapiestrategien
haben weitreichende interdisziplinäre Auswirkungen. In diesem
Zusammenhang seien lange Immobilisation, Krankenhausaufenthalte und
hohe Kosten für das Gesundheitswesen genannt. Deshalb ist es
dringend geboten effiziente Behandlungskonzepte zu finden. Die
extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) könnte als
Therapiealternative geeignet sein, wobei jedoch trotz intensiver
orthopädisch-interdisziplinärer Forschung bisher wenig über deren
Wirkmechanismen bekannt ist. Hinzu kommt, dass die Inhomogenität
der bisher durchgeführten Untersuchungen zur ESWT die fachgerechte
Wertigkeitseinschätzung dieser Behandlungsmethode erschwert. In der
vorliegenden Studie wurde die Wirkweise extrakorporaler Stosswellen
am pathologisch veränderten Knochen, speziell am etablierten
Kaninchenmodell nach In-duktion einer atrophen Pseudarthrose,
geprüft. Zu diesem Zweck wurden 14 New Zealand White Rabbits
(Behandlungsgruppe n = 6, Kontrollgruppe n = 8) an der Tibia mit
einem Fixateur externe versehen sowie osteotomiert und devastiert.
Acht Wochen postoperativ wurden die Tiere der Behandlungsgruppe mit
fokussierter ESWT behandelt. Die Energieflussdichte betrug 0,5
mJ/mm² bei 1500 Impulsen (zweimal 750 Impulse, die jeweils distal
und proximal zum Knochenspalt fokussiert wurden) und einer Frequenz
von 1 Hz. Die Kaninchen der Kontrollgruppe wurden einer
Scheinbehandlung unterzogen. Die Ergebnisse resultierten aus
klinischen und radiologischen Betrachtungen sowie
histomorphologischen und histomorphometrischen Analysen. Die
histopathologischen Untersuchungen unterteilten sich in
mikroradiografische Bilder der Knochenpräparate und in
paragongefärbte Dünnschnittpräparate. Die Resultate zeigten in den
Variablen „Klinische Evaluation“, „Bindegewebsbildung“,
„Reaktionstyp der Kallusbildung“, „Mittleres relatives Ausmaß der
Kallusbildung – periostal“, „Bruchspalt-durchbauung“ und
„Quantitative Erfassung der Knochenneubildung“ signifikante bis zum
Teil hochsignifikante Unterschiede zwischen den behandelten und
unbehandelten Tiergruppen. Zusammenfassend ergibt sich, dass beim
pathologisch veränderten Knochen eine beschleunigte knöcherne
Ausheilung durch extrakorporale Stosswellen zu erzielen ist.

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