CRH-R1/2 vermittelte Effekte von Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) auf die Monozytenfunktion und Monozyten-Endothel-Interaktion

CRH-R1/2 vermittelte Effekte von Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) auf die Monozytenfunktion und Monozyten-Endothel-Interaktion

Beschreibung

vor 16 Jahren
Neben den klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren wie
arterielle Hypertonie oder Hypercholesterinämie kommen den
psychosozialen Faktoren wie Stress oder Depression eine
entscheidene Rolle als Risikofaktor für die Entwicklung der
Atherosklerose zu. Obwohl das chronische Stresshormon
Corticotropin-Releasing-Hormon im Rahmen der adaptiven
Stressantwort als Hauptvertreter der Effektorhormone angesehen
wird, sind die pathophysiologischen Mechanismen, die zu einer
CRH/Stress-bedingten endothelialen Dysfunktion führen, weitgehend
unbekannt. Diese Arbeit hatte zum Ziel, den Effekt von peripherem
CRH auf die Monozyten/Endothel-Interaktion, beispielhaft die
Adhäsion, herauszuarbeiten. Die Untersuchungen der
Monozyten-Endothel-Adhäsion wurde in einem in-vitro-Modell unter
Verwendung der Zelllinien HMEC-1 und THP-1 mit einer neuen,
modifizierten fluorometrischen Methode untersucht, monozytäres
MAC-1/CD11b, endotheliales ICAM-1/CD54 und VCAM-1/CD106 mit Hilfe
der Durchflusszytometrie bestimmt. Der Nachweis der vermittelnden
monozytären CRH-Rezeptoren R1/-R2 erfolgte mittels RT-PCR- und
Immunfluoreszenztechnik. THP-1 konnte als Zielzelle für CRH mit
Nachweis der CRH-Rezeptoren auf mRNA- und Proteinebene
identifiziert werden. CRH induzierte eine signifikante zeit- und
konzentrationsabhängige Adhäsionszunahme der THP-1 Zellen am HMEC-1
Monolayer. Der Effekt scheint Monozyten-vermittelt, da CRH,
konzentrationsabhängig, zu einer monozytären
MAC-1/CD11b-Freisetzung führte. Eine CRH-Stimulation nur von HMEC-1
führte hingegen zu keiner Adhäsionszunahme, erklärbar z. B. durch
die hier dokumentierte fehlende Veränderung von endothelialem
ICAM-1/CD54 und VCAM-1/CD106 unter Einfluß von CRH. Die Ergebnisse
unterstreichen somit die Relevanz von peripherem CRH auf die
Monozytenfunktion und Monozyten/Endothel-Interaktion. Sie können
einen Beitrag zur Erklärung eines möglichen Zusammenhangs von
chronischem Stress (mit konsekutiver Erhöhung des Stresshormons
CRH) und der Initiation / Progression der endothelialen Dysfunktion
leisten (Wilbert-Lampen, Straube et al., 2006).

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