Morphologische Funktionsanalyse des unteren Kopfgelenkes (C1–C2) und des Bewegungssegmentes C2–C3 mittels CT-Osteoabsorptiometrie

Morphologische Funktionsanalyse des unteren Kopfgelenkes (C1–C2) und des Bewegungssegmentes C2–C3 mittels CT-Osteoabsorptiometrie

Beschreibung

vor 16 Jahren
Die Mineralisierungsverteilung der subchondralen Knochenplatte ist
das Korrelat der langfristigen mechanischen Beanspruchung eines
Gelenkes und erlaubt damit Aussagen zur Funktionsweise und zur
Mechanik eines Gelenkes. Im Rahmen dieser Arbeit wurde erstmals
eine Analyse der physiologischen Beanspruchungsverteilung des
unteren Kopfgelenkes (C1–C2) und des Wirbelgelenkes C2–C3 an
Patienten durchgeführt. Mittels CT-Osteoabsorptiometrie (CT-OAM)
wurden „Densitogramme“, also Darstellungen der
Mineralisierungsverteilung von 72 Facies articulares superiores
axis, 72 Facies articulares inferiores axis, 76 Facies articulares
inferiores atlantis, 36 Facies articulares anteriores dentis, 36
Facies articulares posteriores dentis und 38 Foveae dentis
erstellt. Die Sortierung und Gruppeneinteilung der Densitogramme
erfolgte entsprechend der Lage und Anzahl der Maxima der
subchondralen Mineralisierung. Die Hauptmineralisierung der Facies
articularis inferior axis lag in den peripheren Bereichen. Ein
Klaffen der Wirbelgelenke im Segment C2–C3, auch bei kleinen
Bewegungen, und ein peripherer Durchstoßpunkt der
Kraftresultierenden sind hierfür die entscheidenden Faktoren. Die
Gelenkflächen der Articulatio atlantoaxialis lateralis wiesen fast
ausnahmslos dorsal eine erhöhte Mineralisierung auf. Etwas mehr als
die Hälfte aller Gelenkflächen zeigte an beiden Gelenkpartnern
zusätzlich ein zentrales Dichtemaximum. Diese Verteilung wird
wesentlich durch ein passives Verhalten des Atlas verursacht. Die
Facies articularis anterior dentis zeigte meist ein zentrales
Dichtemaximum und zusätzlich periphere Nebenmaxima, während auf der
Fovea dentis atlantis eine zirkulär erhöhte Mineralisierung oder
eine kaudale Zone höherer Mineralisierung zu sehen war. Da der
Atlas eine große Bewegungsfreiheit durch Rotation und passive
Sagittalbewegungen hat, trifft die Kraftresultierende dort sehr
variabel auf. Dadurch bleibt die Beanspruchung auf der Facies
articularis anterior dentis weitgehend auf den zentralen Bereich
beschränkt, während sie auf der Fovea dentis in periphere Bereiche
wandert.

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