Normalflora der Bindehaut Neugeborener in zwei Krankenhäusern in Argentinien und Paraguay

Normalflora der Bindehaut Neugeborener in zwei Krankenhäusern in Argentinien und Paraguay

Beschreibung

vor 16 Jahren
In vorliegender prospektiver Arbeit konnten koagulase-negative
Staphylokokken und anaerobe Propionibakterien als die häufigsten
Vertreter der Normalflora auf der Bindehaut von insgesamt 190
vaginal- und per Kaiserschnitt geborenen Neugeborenen in den beiden
Krankenhäusern Asunción (Paraguay) und Clorinda (Nord-Argentinien)
aufgezeigt werden. Der Untersuchungszeitraum lag in Asuncion
zwischen dem 01. August und dem 06. Oktober, in Clorinda zwischen
15. September und dem 14. Oktober 2002. Hinsichtlich der
untersuchten Antibiotika-Resistenzspektren von aus
Neugeborenenaugen isolierten Staphylokokken stehen hohe
Sensibilitätsraten bezüglich in der Studienregion noch wenig
eingesetzter Substanzen wie Fluorchinolone, sowie eine
Vollsensibilität gegenüber Imipenem und Vancomycin, ausgeprägtem
Resistenzverhalten bezüglich Penicillinen gegenüber. Eine äußerst
wichtige Feststellung in vorliegender Arbeit ist der fehlende
Nachweis von Neisseria gonorrhoeae in den Augen von Neugeborener
sowie in den Proben aus dem unteren Genitaltrakt untersuchter
Mütter. Der fehlende Chlamydiennachweis im unteren Genitaltrakt der
81 untersuchten schwangeren Patientinnen weist auf eine niedrige
Prävalenzraten dieser Mikroorganismen in untersuchtem
Studienkollektiv hin, eine Tatsache, deren endgültige Bestätigung
jedoch noch auf weitere Studien in der Zukunft angewiesen ist. Aus
letzteren Aspekten könnte ein Verzicht auf den Einsatz von
Silbernitratlösung als Prophylaxe von ophthalmia neonatorum
(Prophylaxe nach Credé) gerechtfertigt werden, eine Maßnahme,
welche innerhalb der letzten zehn Jahre durch den Einsatz
alternativer antibiotisch wirksamer Substanzen bereits an Bedeutung
verloren hat. Der Vorteil jener Alternativpräparate ist die
deutlich geringere lokale Reizung des Auges nach Verabreichung im
Vergleich zu hohen Raten von Silbernitrat-induzierten chemischen
Konjunktividen. Der Einsatz von Povidon-Jod als eine wirksame, neue
Form der Prophylaxe sollte jedoch in weiteren Studien in unserer
Studienregion klinisch noch weiter untersucht werden.

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