Beschreibung

vor 16 Jahren
Der Prozess der Metastasierung, gerade in der frühen Phase, ist
beim malignen Melanom noch unzureichend verstanden. In der
vorliegenden Studie wurden einzelne disseminierte Melanomzellen aus
Wächterlymphknoten mit der komparativen genomischen Hybridisierung
auf genomische Veränderungen untersucht. Für ein Teil dieser
disseminierten Tumorzellen standen die entsprechenden dazugehörigen
Primärtumore zur Verfügung. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war,
chromosomale Aberrationen disseminierter Melanomzellen aus
Wächterlymphknoten mit den chromosomalen Aberrationen der
dazugehörigen Primärtumore zu vergleichen. Die untersuchten
einzelnen disseminierten Tumorzellen wiesen bezüglich chromosomaler
Aberrationen zu ihren dazugehörigen Primärtumoren große
Abweichungen auf. Dieses Ergebnis spricht für eine frühe
Disseminierung von Tumorzellen, die sich anschliessend unabhängig
vom Primärtumor entwickeln. Die oft nach einer vollständigen
Resektion des Primärtumors beobachtete zeitlich verzögerte
Entstehung von Fernmetastasen beim malignen Melanom, kann durch die
frühe Disseminierung der Tumorzellen erklärt werden. Es gab
Unterschiede in den genomischen Aberrationen zwischen
disseminierten Melanomzellen aus Wächterlymphknoten, die
histopathologisch als tumorfrei klassifiziert waren, und
Tumorzellen, die bereits erfolgreich eine Lymphknotenmetastase
gegründet hatten. Mit der Progression zum histopathologisch
nachweisbaren Befall in den Wächterlymphknoten werden bestimmte
genomische Veränderungen in den Tumorzellen beim malignen Melanom
selektiert, die eine Expansion in manifeste Metastasen fördern.
Diese Ergebnisse können nur als Ausgangspunkt für weiterführende
Arbeiten zur Identifizierung von Tumorgenen sein, da die Auflösung
der komparativen genomischen Hybridisierung (CGH) lediglich zehn
Megabasen beträgt.

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