Präbiotikasupplementation Schwangerer und ihre Wirkung auf die mütterliche und kindliche Darmflora sowie auf ausgewählte fetale Immunparameter - eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Pilotstudie

Präbiotikasupplementation Schwangerer und ihre Wirkung auf die mütterliche und kindliche Darmflora sowie auf ausgewählte fetale Immunparameter - eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Pilotstudie

Beschreibung

vor 16 Jahren
Diese Studie ist die erste, randomisierte, doppel-blinde,
placebo-kontrollierte Langzeitpilotstudie, welche die Wirkung der
Präbiotika-Supplementation während der Schwangerschaft auf die
Zusammensetzung der mütterlichen und kindlichen Darmmikroflora
untersucht. Die Präbiotika-Supplementation im letzten Trimenon der
Schwangerschaft zeigte eine gute Verträglichkeit und einen
bifidogenen Effekt auf die Darmflora Schwangerer. Im Gegensatz
dazu, hatte die Präbiotika-Supplementation keinen signifikanten
Einfluss auf die Anzahl der Lactobazillen (Bakterien/mL) oder deren
prozentualen Anteil an der Gesamtdarmmirkoflora. Ein Einfluss auf
die mütterliche Stuhlfrequenz bzw. Konsistenz und auf die vaginalen
pH-Werte war nicht nachweisbar. Die Präbiotika- und die
Placebo-Supplementierten Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich
der neonatalen Entwicklung der Bifidobakterien- und
Lactobazillen-Microflora sowie der untersuchten
Nabelschnurparameter. Aus den vorliegenden Daten schließen wir,
dass die mütterliche Präbiotika-Supplementation nicht zur Induktion
eines bifidogenen Effekts in der Darmflora gestillter Kinder
empfohlen werden kann. Es ist anzunehmen, dass eine Erhöhung der
Bifidobakterien im Neugeborenendarm effektiver durch die direkte
Supplementation der Babynahrung mit Präbioitika erreicht werden
kann. Aus diesem Grund, schließen wir uns dem Konsens des ESPGHAN
Komitees an und kommen angesichts des Fehlens von Daten bezüglich
wichtiger klinischer Langzeit Vorteile durch Präbiotika (z.B.
gastrointestinale Infektionen, allergische Erkrankungen) [121], zu
dem Schluss dass „keine generelle Empfehlung der Supplementation
von Babynahrung mit Präbiotika“ gegeben werden kann. Ob und in
welchem Ausmaß zugefütterte Neugeborene von einer mit
Bifidobakterien angereicherten mütterlichen Flora profitieren, muss
noch untersucht werden. Zukünftige randomisierte multizentrische
klinische Studien an einem repräsentativen Kollektiv werden, bei
Berücksichtigung funktioneller sowie validierter klinischer
Parameter, den Stellenwert der Präbiotika-Supplementation als
prophylaktische und gegebenenfalls therapeutische Maßnahme
beleuchten.

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