Entlastungs-Coxa-valga der Hüfte bei ipsilateraler Beindeformität

Entlastungs-Coxa-valga der Hüfte bei ipsilateraler Beindeformität

Beschreibung

vor 17 Jahren
Ziel: In dieser Arbeit sollte überprüft werden, ob sich eine Hüfte
im Rahmen einer stattgefundenen Entlastung der unteren Extremität
bei ipsilateraler Beindeformität nach biomechanisch
nachvollziehbaren Gesetzen verformt. Methode: Hierzu wurden die
Hüften von 19 primär hüftgesunden Kindern, die über längere Zeit
gezwungen waren, das ipsilaterale Bein zu entlasten, untersucht und
entsprechende Winkel und Messstrecken im radiologischen Befund
erhoben. Es erfolgte weiterhin eine Gegenüberstellung der Werte
intraindividuell, somit ein Vergleich der gesunden Hüfte mit dem
Hüftgelenk auf der Seite, auf der eine Entlastung durchgeführt
wurde. Weiterhin wurde die Gesamtheit der vermeintlich veränderten
Hüften der Gruppe der Gegenseite gegenübergestellt. Ergebnisse:
Überwiegend fand sich im intraindividuellen Vergleich, in
Abhängigkeit der untersuchten Messgröße, eine radiologisch messbare
Veränderung der „entlasteten“ Hüfte. Es konnte dargestellt werden,
dass es zu einem horizontalerem Verlauf der Epiphysenfuge gekommen
war, was sich in einem kleineren EY-Winkel sowie einem größeren
KF-Winkel widerspiegelte. Das nach kranial ausgerichtete
Schenkelhalswachstum und die Ausbildung einer Coxa-valga ließ sich
durch einen vergrößerten CCD-Winkel festlegen. Die ATD des
Trochanter major und minor in Bezug auf die Spitze des Femurkopfes
war als Zeichen des steileren Schenkelhalsverlaufes ebenso
vergrößert. Bei verkleinertem CE-Winkel und größerer Tear drop
distance an der entlasteten Hüfte konnte eine verminderte
Hüftzentrierung nachgewiesen werden. Als Parameter der Hüftpfanne
wiesen ein vergrößerter Sharp-Ullmann-Winkel und ein vergrößerter
AC-Winkel auf eine beginnende Dysplasie hin, mit steilerem Verlauf,
jedoch ohne nennenswerte Abflachung oder Auswalzung. Die Migration
Percentage sowie der Pfannenindex t/e wies daher keine
nennenswerten Unterschiede auf beiden Seiten auf. Weiterhin deutete
ein vergrößerter TA-Winkel bei vergrößertem CCD-Winkel auf
weitgehend stabile Verhältnisse am Trochanter major hin, der
annähernd seitengleiche AY-Winkel untermauerte dies.
Schlussfolgerung: Wenn ein kindliches Hüftgelenk vermindert
beansprucht wird, dann richtet sich der Schenkelhals steiler aus,
die Hüftpfanne verläuft steiler und der Hüftkopf dezentriert sich
etwas. Diese Veränderungen lassen sich nach dem Gesetz „form
follows function“ biomechanisch deuten.

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