Untersuchung über einen Zusammenhang zwischen Restaurationsrändern und einem Laktatnachweis

Untersuchung über einen Zusammenhang zwischen Restaurationsrändern und einem Laktatnachweis

Beschreibung

vor 17 Jahren
Die Kariesdiagnostik an Füllungsrändern ist erschwert. Von der
Firma 3M ESPE (Seefeld, BRD) wurde vor einigen Jahren ein Verfahren
entwickelt, das mittels enzymatischer Farbreaktion in einer
Alginatabformmasse die Bildung von Laktat nachweist. In der
Entstehung von Karies wird Laktat als die schädigendste Säure
angesehen, die von bestimmten Bakterien nach Verstoffwechselung von
Kohlenhydraten gebildet wird. Ein Nachweis von Laktatbildung könnte
deshalb Aufschluss über mögliche Kariesaktivität geben und somit
als Entscheidungshilfe für präventive oder invasive Maßnahmen
dienen. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob sich dieser
Laktatnachweis an Füllungsrändern als diagnostisches Hilfsmittel
eignen würde. Hierzu wurden 19 Patienten gewonnen. Das mittlere
Alter betrug 53,4 ± 14,3 Jahre. Der durchschnittliche DMF-S-Index
lag bei 78,9 ± 29,9. Aus verschiedenen anderen Gründen mussten bei
diesen Patienten Zähne entfernt werden, so dass 29 gefüllte Zähne
gewonnen werden konnten, die klinisch und dann nach Extraktion an
74 Stellen mit Sekundärkaries geschnitten und im Auflichtmikroskop
histologisch untersucht wurden. 1. Es ergab sich nur eine schwache
Korrelation (Kendall-Tau) zwischen 0,30 und 0,41 des
Laktatnachweises zur Kariestiefe (C-Grad), zur Kontaktstrecke
(Breite der kariösen Läsion am Füllungsrand) und zum Verfärbungs-
und Defektgrad des Füllungsrandes (D-Grad). Die Signifikanzen der
Korrelationen waren aber hoch oder höchst signifikant (p <
0,002). 2. Nach Ausschluss der Fälle mit Zahnstein am Füllungsrand
waren die Korrelationen geringfügig größer als unter
Miteinbeziehung aller Fälle. Die Verfärbung des Laktatnachweises
korrelierte dann mit der Kariestiefe (C-Grad) und der Breite der
kariösen Läsion am Füllungsrand am stärksten (Kendall-Tau-Wert 0,41
bzw. 0,39 bei p < 0,001 bzw. p < 0,002). 3. Mittels LSD-Test
wurde ermittelt, dass bei kariesfreien Füllungsrändern mit hoher
Wahrscheinlichkeit kein Farbsignal auftritt, während bei Karies bis
in die innere Dentinhälfte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein sehr
starkes Farbsignal zu erwarten ist. Reichte die Karies nur bis in
die äußere Dentinhälfte, ergab sich nur ein schwaches Farbsignal
des Laktatnachweises. Bei Läsionsbreiten von über 900 µm ergab sich
ein Farbsignal mittlerer Intensität, während die Gruppe von
Füllungsrändern mit Außenläsionen kleiner als 300 µm mit dem
Laktatnachweis mit hoher Wahrscheinlichkeit als kariesfrei
einzuschätzen war. Randverfärbungen geringer Ausprägung, d.h.
hell-kreidige bis braun-schwarze Füllungsränder ließen sich nicht
signifikant voneinander unterscheiden. 4. Für den Laktatnachweis
konnte eine Sensitivität von 51,6 % und eine Spezifität von 83,3 %
ermittelt werden. FAZIT Somit ergab sich in dieser Studie ein
signifikanter Zusammenhang zwischen dem Laktatnachweis und der
Sekundärkaries am Füllungsrand: Die Verfärbung des Laktatnachweises
korrelierte mit der Kariestiefe (C-Grad) am stärksten, war aber
dennoch schwach. Der Versuch die Farbreaktion des Laktatnachweises
einer bestimmten Kariestiefe, Kariesbreite oder Verfärbungsgrad am
Füllungsrand zuzuordnen, war in der Regel nur für fortgeschrittene
kariöse Läsionen mit eingebrochenem Füllungsrand möglich, für die
der praktische Zahnarzt jedoch in aller Regel keine diagnostische
Stütze braucht.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: