Gekränkte Freiheit: Aspekte des libertären Autoritarismus

Gekränkte Freiheit: Aspekte des libertären Autoritarismus

Ein Mitschnitt der online Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Mai. Corona-Kritiker:innen mit Blumenketten, Künstler:innen, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalist:innen,
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Ein Mitschnitt der online Jour fixe-Reihe der Assoziation für
kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Mai.
Corona-Kritiker:innen mit Blumenketten, Künstler:innen, die
naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen,
Journalist:innen, die sich als Rebell:innen gegen angebliche
Sprechverbote inszenieren: Dieser libertär-autoritäre Typus hat
längst Einzug in den politischen Diskurs gehalten. Er sehnt sich
dabei jedoch nicht nach einer verklärten Vergangenheit oder der
starken Hand des Staates, sondern streitet lautstark für
individuelle Freiheiten. Etwa, frei zu sein von Rücksichtnahme, von
gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher
Solidarität. Der libertäre Autoritarismus, wie ihn Carolin Amlinger
und Oliver Nachtwey in ihrem Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des
libertären Autoritarismus“ skizzieren, ist eine Folge der
Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der
Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich.
Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend einfluss- und machtlos
gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung
erfahren und äußert sich in entsprechenden Ressentiments und
zunehmender Demokratiefeindlichkeit. Auf der Grundlage ihrer
qualitativen Studie verleihen Amlinger und Nachtwey der Sozialfigur
des „libertär Autoritären“ Kontur. Im Fokus stehen dabei soziale
Gründe, die in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Wandel des
autoritären Charakters führten, wie ihn noch die ältere Kritische
Theorie sich dachte. Demgegenüber bringt die Spätmoderne einen
Protesttypus hervor, dessen Ruf nach individueller Souveränität
eine Bedrohung ist für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen:
die Verleugnung einer geteilten Realität. In der heutigen Ausgabe
des mosaik-Podcast hört ihr einen weiteren Mitschnitt der digitalen
jour fix Reihe der Assoziation für kritische
Gesellschaftsforschung. Diesmal war Carolin Amlinger zu Gast, die
das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären
Autoritarismus“ vorgestellt hat. Foto: Kajetan Sumila

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