„Paradais“ von Fernanda Melchor ist der Roman, der euch bei diesem Wetter den Rest gibt

„Paradais“ von Fernanda Melchor ist der Roman, der euch bei diesem Wetter den Rest gibt

10 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten
Als wir diesen Podcast aufnahmen, waren es draußen 35 Grad – und
deshalb gibt’s diesmal ein Buch, das fast zu perfekt zu diesen
irren Temperaturen passt. „Paradais“ von der mexikanischen Autorin
Fernanda Melchor.Der Roman erschien schon 2021 in Deutschland im
Verlag Klaus Wagenbach – und zwar in der Übersetzung von Angelica
Ammar. Die 1982 in Veracrus geborene Melchor zählt zu den
wichtigsten literarischen Stimmen Lateinamerikas – was vor allem an
ihrem Roman „Saison der Wirbelstürme“ liegt. In „Paradais“ bereitet
uns Fernanda Melchor ein Giftbad in toxischer Männlichkeit. Das
kommt nicht von ungefähr. Sie hat viele Jahre als Journalistin in
Mexiko gearbeitet – was einer der gefährlichsten Jobs der Welt sein
dürfte. Ihre Portraits und Reportagen befassten sich mit Femiziden,
mit der Gewalt des Drogenkriegs und mit stetig wachsenden Kluft
zwischen Arm und Reich. Die Gewalt, deren Folgen sie dokumentierte,
kam dabei – immer von Männern. In einem Interview mit dem
Deutschlandfunkt sagte sie dazu: „In Mexiko werden immer noch sehr
viele Frauen ermordet, einfach nur, weil sie Frauen sind! Und es
gibt immer noch keine klare Antwort auf die Frage: Wie können wir
das stoppen?! Gleichzeitig spüre ich natürlich bei diesem Thema
eine innere Unruhe, die sich beim Schreiben entlädt.“ Diese innere
Unruhe hat Fernanda Melchor in „Paradais“ in furchteinflößende
Literatur verwandelt.

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