Einfluss der transkraniellen Gleichstrombehandlung (transcranial direct current stimulation, tDCS) auf kognitive Leistungen und BDNF-Serumkonzentrationen bei Patienten mit therapieresistenter Depression

Einfluss der transkraniellen Gleichstrombehandlung (transcranial direct current stimulation, tDCS) auf kognitive Leistungen und BDNF-Serumkonzentrationen bei Patienten mit therapieresistenter Depression

Beschreibung

vor 13 Jahren
Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) stellt eine neue,
nicht-invasive Methode zur Hirnstimulation dar. Mit Hilfe einer
Konstantstromquelle und zweier Elektroden kann die Stimulation
eines Hirnareals erfolgen. Vorläufige Studien weisen darauf hin,
dass dieses Verfahren eine neue Therapieoption bei verschiedenen
Hirnleistungsstörungen darstellen könnte. In einem randomisierten
cross-over Design erhielten 22 therapieresistente depressive
Patienten in unterschiedlicher Reihenfolge zwei Wochen eine Verum-
und zwei Wochen eine Plazebo-tDCS-Behandlung des linken DLPFC. Es
wurde jeweils fünf Tage pro Woche 20 Minuten lang stimuliert. Die
ersten 10 Patienten erhielten eine Stimulation mit 1 mA, die 12
folgenden mit 2 mA. Zwei Patienten brachen die Studie im Verlauf
ab. Die Anode wurde über dem linken DLPFC, die Kathode über dem
rechten supraorbitalen Kortex fixiert. Zu Beginn und zum Abschluss
jeder Stimulationsbedingung wurde eine Testbatterie durchgeführt,
sowie Blut zur Messung des BDNF-Spiegels abgenommen. Als klinische
Tests wurde die Hamilton Depression Rating Scale (HAMD) und der
Beck Depression Inventory (BDI) verwendet. Als neuropsychologische
Tests wurden der formallexikalische Wortflüssigkeitstest (RWT), die
Buchstaben-Zahlen-Folge (BZF) aus dem Wechsler-Intelligenztest für
Erwachsene und der verbale Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT)
durchgeführt. Die Ergebnisse nach Verum-tDCS zeigten keinen
signifikanten Unterschied zu den Ergebnissen nach
Plazebo-Behandlung, weder in den klinischen- und
neuropsychologischen Tests, wie auch in dem Verlauf des
BDNF-Spiegels. Zwischen der Stimulation mit 1 mA und der mit 2 mA
waren ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zu erkennen. Die
vorliegende Pilotstudie stellt die Effekte der tDCS auf kognitive
Faktoren und auf den BDNF-Spiegel bei therapieresistenten
depressiven Patienten in Frage. Vermutlich sind bei schwerkranken,
therapieresistenten Patienten andere Stimulationsparameter zu
verwenden.

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