Die molekulare Zusammensetzung der extrazellulären Matrix des Lig. iliolumbale des Menschen.

Die molekulare Zusammensetzung der extrazellulären Matrix des Lig. iliolumbale des Menschen.

Beschreibung

vor 13 Jahren
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aus der Verteilung der
verschiedenen Bestandteile der extrazellulären Matrix Rückschlüsse
auf die mechanische Beanspruchung des Lig. iliolumbale zu ziehen.
Dazu wurde bei 11 Leichen das Lig. iliolumbale mit seinen
knöchernen Anheftungsstellen entnommen und immunhistochemisch
untersucht. An beiden Insertionsstellen konnten die für eine
faserknorpelige Enthesis charakteristischen Moleküle (z.B. Kollagen
II, Aggrecan, Link Protein) nachgewiesen werden. Das Auftreten
derartiger Faserknorpel wird an anderen Stellen des menschlichen
Körpers als Anpassung an lokale Kompression gewertet. Im
vorliegenden Fall lässt sich daraus ableiten, dass das Lig.
iliolumbale in vivo einer vergleichbaren Beanspruchung ausgesetzt
ist. Solche Beanspruchungen entstehen, wenn das Lig. iliolumbale
eine stabilisierende Wirkung auf den lumbosakralen Übergang ausübt.
Dabei treten Zugbeanspruchungen im Band auf, welche an den schräg
zur Zugrichtung angelegten knöchernen Anheftungsstellen zu lokaler
Druckbeanspruchung führen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Lig.
iliolumbale ein physiologisch beanspruchter Stabilisator des
lumbosakralen Übergangs ist. Auch innerhalb des Bandes finden sich
vereinzelt faserknorpeltypische Moleküle, die auf einen lokalen
Kontakt des Bandes mit dem Beckenkamm hinweisen. In 3 Proben
konnten Zeichen einer fokalen Degeneration im Bereich einer
Enthesis beobachtet werden, was zu Spekulationen hinsichtlich der
Entstehung von „low back pain“ einlädt. Das Vorkommen von
Molekülen, welche bei rheumatoider Arthritis und seronegativer
Spondylarthropathie als Autoantigene beschrieben wurden, lässt
ebenfalls vermuten, dass entzündliche Schmerzsyndrome ihren
Ursprung im Lig. iliolumbale haben können.

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