Gemcitabin und Cisplatin in Kombination mit Regionaler Hyperthermie als Therapie des lokal fortgeschrittenen und metastasierten Pankreaskarzinoms

Gemcitabin und Cisplatin in Kombination mit Regionaler Hyperthermie als Therapie des lokal fortgeschrittenen und metastasierten Pankreaskarzinoms

Beschreibung

vor 13 Jahren
Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem
Pankreaskarzinom haben nach einem Progress auf die
First-line-Chemotherapie mit Gemcitabin oder der Kombination aus
Gemcitabin mit einem Platinanalogon bzw. Erlotinib keine wirklichen
Optionen in der Second-line-Therapie. Die Prognose dieser Krebsform
ist zudem mit einer 5-Jahresüberlebensrate von unter 5% extrem
schlecht. In vivo und in vitro Studien belegten die Verstärkung der
Zytotoxizität sowohl von Gemcitabin als auch von Cisplatin durch
Hyperthermie und mit dem Verfahren der Hyperthermie wurden in der
Therapie der Weichteilsarkome in der Vergangenheit große Erfolge
erzielt. Auf Grund dieser Erkenntnisse wurden an fünf Kliniken im
Raum München Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder
metastasiertem Pankreaskarzinom mit Gemcitabin (G) und Cisplatin
(P) in Kombination mit Regionaler Hyperthermie (RHT) behandelt. Die
Daten waren nicht-interventionell erfasst worden. In der hier
vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 64 Patienten, die zwischen
Dezember 1997 und September 2007 eine GP+RHT-Behandlung begonnen
hatten, retrospektiv ausgewertet. Der primäre Endpunkt war die Zeit
bis zur Tumorprogression (TTP). Der sekundäre Endpunkt war die
Analyse der objektiven Ansprechrate und die Erfassung des medianen
Gesamtüberlebens und der Toxizität. Es wurden pro Zyklus 1000 mg/m2
Gemcitabin an Tag 1 und 25 mg/m2 Cisplatin zusammen mit
Hyperthermie an den Tagen 2 und 4 verabreicht. Die Patienten wurden
je nach Vortherapie in vier unterschiedlichen Gruppen ausgewertet.
Die besten Ergebnisse wurden mit der Gruppe B1 (6 Patienten
progredient auf eine adjuvante Gemcitabin-Vortherapie) erreicht, im
Vergleich mit der Gruppe A (11 chemonaive Patienten mit
nicht-resektablen Tumoren), der Gruppe B2 (32 Patienten progredient
auf Gemcitabin-Mono oder eine Gemcitabin-basierte
Erstlinientherapie) und der Gruppe C (15 Patienten, die bereits
mindestens zwei Vortherapien erhalten hatten, wovon mindestens eine
Gemcitabin-basiert war). Das Gesamtüberleben ab Erstdiagnose der
Gruppe B1 war 23,7 Monate und entsprach dem erwarteten Überleben
für kurativ operierte und adjuvant therapierte Patienten. Die TTP
dieser Gruppe war mit 8,2 Monaten länger als eine Platin-basierte
First-line- oder Second-line-Therapie erwarten ließe. Die Gruppe A
zeigte ebenfalls eine längere TTP als publizierte Platin-basierte
First-line-Studien. Sie zeigte ein vergleichbares Gesamtüberleben
ab dem Therapiebeginn wie die anderen Gruppen. Dieses entsprach mit
7,2 Monaten ebenfalls den Ergebnissen veröffentlichter
Platin-basierte First-line-Therapien. Die Gruppe A hatte allerdings
mit 8,4 Monaten das kürzeste Gesamtüberleben berechnet ab der
Erstdiagnose. Dies wurde unter anderem darauf zurückgeführt, dass
mehrere Patienten keine Second-line-Therapie erhalten hatten. Beim
Vergleich der Gruppe B2 mit anderen Second-line-Studien zeigte
sich, dass die TTP kürzer war und das mediane Überleben im gleichen
Bereich lag wie bei publizierten Platin-haltigen
Second-line-Studien. Bei der Analyse dieser Second-line-Studien
wurde gezeigt, dass Platin-haltige Regime in der
Second-line-Therapie im Median die besten Ergebnisse bezogen auf
die TTP, das mediane Überleben, die Ansprechrate und die
Tumorkontrollrate zeigten. Die Gruppe C erbrachte bessere
Ergebnisse als die Gruppe B2. In dieser Gruppe wurde allerdings
eine geringe Zunahme der milden bis moderaten Anämien und
Leukopenien im Vergleich mit den anderen Gruppen festgestellt. Ob
die Toxizität von Gemcitabin und Cisplatin durch die Hyperthermie
verstärkt wurde, lies sich in dieser Arbeit nicht klären. Es fiel
in allen Gruppen eine Häufung von Harnwegsinfektionen auf, was
durch das für die Hyperthermiebehandlung notwendige Katheterisieren
verursacht sein konnte. Die Hyperthermie-spezifische Toxizität war
gering.

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