Autofluoreszenz-Diagnostik bei Patienten mit Erkrankungen des Mund-Rachen-Kehlkopfbereiches

Autofluoreszenz-Diagnostik bei Patienten mit Erkrankungen des Mund-Rachen-Kehlkopfbereiches

Beschreibung

vor 13 Jahren
Zielsetzung: Karzinome des oberen Aerodiggestivtraktes (OADT) sind
nach wie vor die 5. häufigste Krebsart weltweit. Eine frühzeitige
Diagnose wird oft verzögert, da Tumorvorstufen oder Präkanzerosen
makroskopisch nicht so leicht nachweisbar sind, und mit Hilfe
herkömmlicher Bildgebender Verfahren nicht immer erfasst werden
können. Autofluoreszenzendoskopie könnte zur Verbesserung der
Erkennung und Abgrenzung dieser frühen Läsionen beitragen. Methode:
In dieser laufenden Studie sind 158 Patienten mit Verdacht auf
einer (prä-) malignen Läsion des oberen Aerodiggestivtraktes
untersucht worden. Die Autofluoreszenz – Endoskopie ist mit Hilfe
der Autofluoreszenz – Apparatur der Fa. Karl – Storz (Tuttlingen,
Deutschland) durchgeführt worden. Sie besteht aus einer Xenon –
Kurzbogenlampe, die Weiß- und violettes Autofluoreszenzlicht
produziert (λ=375-440 nm), einem modifizierten Endoskop
(0°-/30°-/70°-/90°-Optik) mit wahlweise einschwenkbaren
Beobachtungsfiltern, welches der Beleuchtung und Betrachtung des
Gewebes diente, und einer integrierbaren CCD – Kamera. Insgesamt
sind 281 Biopsien aus Tumor und angrenzendem Normalgewebe entnommen
worden für eine histopathologische Korrelation. Ergebnisse: Die
Autofluoreszenzendoskopie ist bei allen Patienten gut toleriert
worden. Die grüne Autofluoreszenz war bei neoplastischem, (prä-)
malignem und entzündlichem Gewebe deutlich reduziert, was die
Abgrenzung gegenüber dem gesunden Gewebe ermöglicht hat. Mit einer
Kombination aus Weißlicht- und Autofluoreszenzendoskopie sind
insgesamt 10 zusätzliche (prä-) maligne Läsionen nachgewiesen
worden. Die histopathologische Korrelation der Ergebnisse zeigte
eine Sensitivität von 92% für die Autofluoreszenz – Untersuchung
gegenüber 95.7% für die Weißlicht – Endoskopie. Schlussfolgerungen:
Aus unserer Erfahrung ist die Autofluoreszenz – Endoskopie ein viel
versprechendes, einfach durchzuführendes, jedoch unspezifisches
diagnostisches Hilfsmittel für die Früherkennung und Abgrenzung
oberflächlicher Schleimhautläsionen. In Kombination mit anderen
Bildgebenden Verfahren könnte sie eine umfassende, nicht – invasive
Frühdiagnostik von (prä-) malignen Veränderungen des OADT
ermöglichen.

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