Beschreibung

vor 14 Jahren
Welche pastoralen Handlungsmöglichkeiten können unter den heutigen
Rahmenbedingungen von Schule entwickelt werden, um nach der
Grundschulzeit den am Schulgeschehen Beteiligten mit ihren
zeitspezifischen individuellen und gesellschaftlichen Prägungen
einen Zugang zu Gott und der Erfahrung seiner Gegenwart zu
ermöglichen? Hierzu beschäftigt sich die ausführliche Arbeit
zunächst mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von Schulpastoral.
In einer kritischen Diskussion mit verschiedenen schulpastoralen
Ansätzen seit dem Zweiten Vatikanum sieht sie die Notwendigkeit,
die Ermöglichung der Erfahrung Gottes zu profilieren. Sie nimmt
sowohl die Möglichkeiten der staatlichen wie auch der katholischen
Schule in den Blick. Der vorliegenden Arbeit ist es ein wichtiges
Anliegen, Theorie und Praxis zu verknüpfen. Die theoretische
Grundlegung eines pastoralen Ansatzes muss daher stets die
Beteiligten und Adressaten im Blick behalten. Ein besonderes
Augenmerk gilt folglich neben der individuellen Situation und der
altersbedingten psychischen Entwicklung den verschiedenen
gesellschaftlichen Strömungen und Milieubildungen. Der zu
entwickelnde mystagogische schulpastorale Ansatz steht hier vor
einer doppelten Aufgabe. Zum einen muss er in seiner Konzeption die
reale Situation berücksichtigen und auf sie reagieren, zum anderen
darf er ihr nicht als normativer Kraft des Faktischen unterliegen
und sich den Ergebnissen hinsichtlich der Situation der am
Schulgeschehen Beteiligten als Vorgabe unterordnen. Vielmehr bedarf
es eines konstruktiven, produktiven und herausfordernden Umgangs
mit den Vorgaben der Realität der (religiösen) Befindlichkeit von
Schülern, Lehrern und Eltern. Mystagogische Schulpastoral möchte
dazu einen Beitrag leisten. Der eine mag sehr geprägt durch
bestimmte Liturgien sein (z. B. Taizé-Gottesdienste oder
Eucharistiefeiern mit dem Papst auf dem Weltjugendtag) und findet
Gott bevorzugt in der gemeinschaftlichen Feier; eine andere erfährt
Gott eher in einer persönlichen individuellen Begegnung, in der ihr
aufgeht, dass sie Gott in den alltäglichen Dingen des Lebens
begegnen kann. So unterschiedlich die Gewichtung beider Wege auch
sein mag, beide ergänzen einander und kommen nicht ohne den anderen
aus. Daher wird ein für die Schulpastoral geeignetes
Mystagogieverständnis von dem Bild der Ellipse ausgehen, die es
ermöglicht, die individuell unterschiedliche Gewichtung von
transzendentaler und liturgischer Mystagogie zu integrieren.

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