120 Getreideserie: Roggen & Gerste

120 Getreideserie: Roggen & Gerste

In dieser Folge erfährst du mehr über die Getreidesorten Roggen und Gerste, die definitiv eine gute Alternative zu Weizen darstellen. Roggen ist eine verbreitete Getreideart aus der Familie der Süßgräser. Er liefert...
12 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

In dieser Folge erfährst du mehr über die Getreidesorten Roggen
und Gerste, die definitiv eine gute Alternative zu Weizen
darstellen.


Roggen ist
eine verbreitete Getreideart aus
der Familie der Süßgräser. Er liefert auch auf
leichteren oder sandigen Böden und an kühleren oder
feuchten Standorten noch gute Erträge. In Europa wird
häufig Winterroggen angebaut,
während Sommerroggen eine untergeordnete Bedeutung hat.
Das Korn des Roggens wird für Nahrungs-, Futter- und Genussmittel
verwendet. Auch wird die noch grüne Pflanze, Grünroggen, oder das
bei der Ernte  zurückbleibende Stroh genutzt.


Der Roggen besitzt 65 bis 200 Zentimeter lange Halme und 5 bis 20
Zentimeter lange Ährenaus einzelnen, meist zweiblütigen Ährchen
mit schmalen Hüllspelzen


Der Roggen ist einjährig, meist winterhart – Winterroggen -
seltener ist der Sommerroggen. Er ist ein Intensivwurzler, seine
Wurzeln reichen bis 1 Meter tief. Bei einer frei stehenden
Pflanze können die Wurzeln eine Länge von 80 m und die
Wurzelhaare eine Oberfläche von 400 Quadratmetern erreichen.
Niedergedrückte Halme können sich so schnell wieder aufrichten.


Der Roggen ist eine Allergiepflanze: Roggenpollen gelten als die
stärksten Allergieauslöser unter den heimischen Gräsern.


Fruchtreife ist von Juli bis August. Die Zeit von der
Samenkeimung bis zur Fruchtreife beträgt beim Winterroggen etwa
280 bis 320 Tage.


Der Roggen wird am meisten von dem stark giftigen Mutterkornpilz
befallen. Nach der Infektion der Blüten entsteht an der Stelle
der Früchte ein langes, braunes, hartes Korn.


Man hat an zwei Stellen in steinzeitlichen Schicken in Nordsyrien
Roggenkörner gefunden. Ansonsten fehlen Hinweise auf die Nutzung
von Roggen aber fast völlig, bis er in archäologischen Funden in
Europa, die aus der Zeit von ca. 1800–1500 v. Chr. stammen,
wieder erscheint.


Die Zusammensetzung von Roggen schwankt naturgemäß, sowohl in
Abhängigkeit von den Umweltbedingungen (Boden, Klima) als auch
von der Anbautechnik (Düngung, Pflanzenschutz).


Angaben je 100 g essbarem Anteil:


Mineralstoffe:


Natrium 4 mg, Kalium 510 mg, Magnesium 90 mg, Calcium 35 mg,
Mangan 2,9 mg, Eisen, 2,8 mg, Kupfer, 0,39 mg, Zink, 2,9 mg,
Phospos 335 mg, Selen 0,002 mg


Roggen enthält auch noch Vitamine wie Thiamin (Vit. B1),
Riboflavin (Vit. B2), Nicotinsäure (Vit. B3), Phantothensäure
(Vit. B5), Vitamin B6, Folsäure, Vitamin E und Aminosäuren wie
Tryptophan, Threonin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Valin,
Tyrosin, Arginin, …


Aus Sicht der TCM, stärkt Roggen unseren Geist, vertreibt Nässe
und unterstützt die Leberenergie.Er zählt zu den thermisch
neutralen Lebensmitteln im Feuer-Element.


Ein klassisches Rezept mit Roggen ist der
Feuerfleck, eine alte Brotflade, die nur aus
Wasser und Roggenmehl gemacht wird und dann mit Sauerrahm oder
Knoblauchpaste gefüllt wird!


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


Gerste ist sehr wertvoll für unsere Gesundheit, die thermische
Wirkung ist erfrischend.


Sie leitet Hitze aus und wird daher in der TCM bei
Hautkrankheiten wie Neurodermitis verwendet.

Wie Reis gleicht Gerste den Wasserhaushalt im Körper aus

beruhigt die Schleimhäute im Magen- Darmbereich

ist antioxidativ, also ein toller Radikalfänger

senkt hohes Cholesterin

sehr gut bei Völlegefühl oder Verdauungsschwäche (löst
Nahrungsstagnation und harmonisiert die Mitte)

tonisiert das Qi und wirkt blutaufbauend – ideal für Frauen
und “Burn-Out”-Gefährdete.

stärkt das Bindegewebe und kräftigt Haare und Nägel (hoher
Eisen-, Zink- und Mangangehalt)

Gerste hat einen innigen Bezug zu Kiesel (Kieselsäuren werden
die Sauerstoffsäuren des Siliziums bezeichnet) und die Fähigkeit
Malz zu bilden.

Die Kieselsubstanz der Gerste kann im menschlichen Körper
alles unterstützen, was einer Elastizität bedarf:

die Außenhaut
· die Schleimhäute in sämtlichen Bereichen
· Bänder, Sehnen;
· Zwischengewebe
· Gelenke
· die Bandscheiben der Wirbelsäule



Ein langes Köcheln der Körner, das Kiesel herauslöst, erweist
sich als günstige Zubereitung zur Vorbeugung bzw. Verbesserung
bei Hautkrankheiten, Neurodermitis, Allergien sowie
Bandscheibenschäden oder Gewebsschäden.


Als Getränk, dem Gerstenwasser, kann diese Zubereitungsform dem
Ermüdeten, dem Lungenkranken und allgemein dem Rekonvaleszenten
empfohlen werden. Als Schleim zubereitet dem Magen- und
Darmkranken.


Die angekeimte und gedarrte (gemälzte) Gerste oder der
Gerstenmalzextrakt wirken stärkend auf die Muskel- und die
Denktätigkeit und sind daher hauptsächlich in der Kleinkind- und
Jugendernährung einzusetzen.


Gerste ist eines der wenigen Getreidesorten, die den Körper
entsäuern kann und somit eine unschätzbare Hilfe um die
Gesundheit zu erhalten und Krankheiten zu besiegen.
Übersäuerung, die durch zu viel Stress, negative Emotionen und
Ernährung mit Weißmehlprodukten und Fleisch entsteht, ist
Ausgangspunkt für fast jede Erkrankung.


Mit Gerste mache ich sehr gerne Gerstlsuppe,
Graupotto - ein sommerliches Gerstenrisotto,
Ritschert mit Gerste anstatt mit Reis und einen
Gerstenflockenbrei mit Früchten zum Frühstück.


Music by Lee MacDougall

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