Auf eine Suppe mit Farid Bang & KC Rebell

Auf eine Suppe mit Farid Bang & KC Rebell

Felix und Maresch erhielten im Juni die Gelegenheit für ein Interview mit Farid Bang und KC Rebell. Ein Gespräch über Gina Wild, den Friedensnobelpreis und Nudelsuppen.
13 Minuten
Podcast
Podcaster
Campusradio Hannover: Laut. Leise. Läuft.

Beschreibung

vor 9 Jahren
Farid schlürft lautstark eine Gemüsesuppe und kleckert dabei
gelegentlich auf den Tisch. Daneben ist KC Rebell damit
beschäftigt, den einen oder anderen Schokoriegel zu verdrücken und
die Verpackung zu zerknäueln – Zentimeter von unserem Aufnahmemikro
entfernt. Daher kommt die wohlige Esszimmeratmosphäre in unserem
Ernst.FM-Interview mit den beiden Rappern, die mit ihren Alben
dieses Jahr beide auf Platz 1 der Charts eingestiegen sind. Zu
Schlürfgeräuschen und klappernden Porzellantellern lässt es sich
doch viel besser über „Stimmbänder-Workouts“ oder Porno-Ferkeleien
reden. Und über etwas ernsthafteren Quatsch sowieso. Wie es dazu
kam? Nicht etwa wir von Ernst.FM haben das Interview im Capitol
über Freundesfreunde oder Vitamin B arrangiert. Nein, wir wurden
tatsächlich von einer Agentur angesprochen, die uns im Internet
entdeckt und an Farids Management weitergeleitet hatte. Vor dem
Gespräch mussten wir erst einmal planen, wie viele und vor allem
welche Fragen wir stellen wollten. Nach einigen Sitzungen und
Besprechungen im Musikressort stand unser Leitfaden für das
Interview: Eine Mischung aus zeitlosen Fragen, mit denen
hoffentlich sowohl genreferne Hörer als auch routinierte Rap-Fans
etwas anfangen können würden. Ich beschäftige mich seit nunmehr
knapp 13 Jahren intensiv mit Musik. Angefangen hat alles mit
Hip-Hop und auch wenn ich die Baggypants mittlerweile aus dem
Kleiderschrank verbannt habe, hat sich die Leidenschaft zum Rap bis
heute gehalten. Natürlich habe ich im Laufe der Zeit unzählige
Interviews verfolgt – aber eben noch nie selbst eines geführt.
Plötzlich wurde mir klar, dass ich jetzt zum ersten Mal auf der
anderen Seite stand. Immerhin war ich aber nicht alleine: Fabian
trudelte bei mir in der WG ein, von der wir direkt auf das Capitol
gucken konnten. Ein mächtiger Backsteinklotz, in dessen
Backstagebereich wir unser Interview mit den Jungs aufnehmen
wollten. Wir sprachen alles noch einmal durch, packten das Mikrofon
ein und machten uns auf den Weg. Direkt vor dem Bus, kurz vor dem
Eingang für Künstler, standen einige junge Fans von Farid Bang und
seiner Entourage. Erstaunlich viele sogar, dafür dass es gerade
erst 14.00 Uhr war. „Mama, Farid hat mir die Hand geschüttelt. Ich
will sie nie wieder waschen“, sagte ein leicht hysterisches Fangirl
neben uns am Telefon. Außerdem rappten sich einige Jungs
gegenseitig etwas vor. In der Zwischenzeit telefonierte Fabian mit
Farids Management, um herauszufinden, ob wir wie geplant mit dem
Interview loslegen könnten. Nein, konnten wir nicht. Farid war noch
pumpen, aus stimmlichen Gründen, wie sich später herausstellen
sollte. Also noch einmal zurück in die WG und ein paar Runden Fifa
gezockt. Endlich war es 15.00 Uhr. Dieses Mal sammelte uns Farids
Manager direkt ein und ging mit uns in den Backstage-Bereich. Jetzt
wurde es wirklich ernst. Die Tür ging auf und da standen die beiden
Rapper. Kurzes Händeschütteln, Vorstellen und los ging es. Der
Start verlief holprig, ich konzentrierte mich eher darauf, wie ich
etwas sagte, als was ich sagte. Doch nach der ersten Aufwärmphase
war klar, die beiden Jungs waren ziemlich entspannt und sympathisch
drauf – keine Starallüren oder unangenehme Reaktionen auf unsere
Fragen. Die Anspannung legte sich und das Interview begann richtig
Spaß zu machen. Farid schlürfte lautstark seine Suppe und KC gab
sich nur wenig Mühe, beim Riegelauspacken leise zu sein. Dennoch
war ich positiv überrascht, dass nicht nur flapsige Sprüche
herauskamen. Von Farids Beziehung zu Hannover über Gina Wild bis
hin zum Friedensnobelpreis war alles dabei. Ein wirklich rundes und
lustiges Gespräch, zumindest für Freunde des Genitalbereich-Humors.
Foto: nuncafe von Dad Rocks!

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