Verträglichkeit und Wirksamkeit der medikamentösen Therapie der Akromegalie mit den Depot- Somatostatinanaloga Lanreotide Autogel und Pasireotide LAR

Verträglichkeit und Wirksamkeit der medikamentösen Therapie der Akromegalie mit den Depot- Somatostatinanaloga Lanreotide Autogel und Pasireotide LAR

Beschreibung

vor 13 Jahren
Die Akromegalie stellt ein vielschichtiges Krankheitsbild dar, das
meist durch ein Wachstumshormon produzierendes Hypophysenadenom
ausgelöst wird. Durch die verschiedenen Wirkungen des
Wachstumshormons im Körper treten über die Zeit unter anderem
ödematöse Schwellungen der Weichteile und Wachstum des peripheren
Skeletts auf, Symptome, die der Erkrankung ihren Namen gaben. Die
Lebenserwartung der Patienten ist deutlich reduziert, weil durch
die Wirkung des Wachstumshormons an den inneren Organen,
insbesondere dem Herz krankhafte Veränderungen auftreten, außerdem
bedroht das durch Verdrängung wachsende Hypophysenadenom die
umgebende Hypophyse und kann die umliegenden Hirn- und
Nervenstrukturen und deren Funktionen beeinträchtigen.
Therapeutisch ist die operative Entfernung des Hypophysenadenoms
die Therapie der ersten Wahl. Ist eine Operation nicht möglich oder
nicht ausreichend erfolgreich, stehen medikamentöse Therapien oder
auch zusätzlich eine Radiatio zur Verfügung.Medikamentös haben sich
neben Dopaminagonisten und Wachstumshormonrezeptorblockern vor
allem Somatostatinanaloga in der Therapie der Akromegalie bewährt.
Neben dem seit bald 20 Jahren auf dem Markt befindlichen
Octreotide, hat sich inzwischen auch Lanreotide etabliert. Die
neuere Entwicklung sucht nach Somatostatinanaloga, die der
physiologischen Wirkung des Somatostatins näher kommen, verbunden
mit der Hoffnung, dadurch eine noch bessere Reduktion der
Wachstumshormonsekretion zu erreichen, eine Stabilisierung oder
besser eine Reduzierung der Tumorgröße stellt hier ein wichtiges
weiteres Ziel dar. Pasireotide (SOM230) ist ein neues
Somatostatinanalogon, das sich durch seine Rezeptoraffinität von
Octreotide und Lanreotide unterscheidet und sich mehr der des
Somatostatins nähert. In der vorliegenden Arbeit wurde bei acht
Patienten mit Akromegalie die Verträglichkeit und Wirksamkeit der
medikamentösen Therapie mit Somatostatinanaloga untersucht. Dabei
wurde bei fünf Patienten im Rahmen einer bis zu neun Monate
umfassenden Dosisintervallstudie untersucht, ob bei kontrollierter
Krankheitsaktivität unter Lanreotide Autogel einmal im Monat s.c.
appliziert, eine Intervallverlängerung vorgenommen werden kann und
so sowohl Behandlungskosten gespart werden können, als auch die
Behandlung für den Patienten angenehmer gestaltet werden kann, ohne
dass die therapeutische Wirkung beeinträchtigt wird. In einer
weiteren Studie, die ein Jahr Beobachtungszeitraum umfasste, wurde
bei drei Patienten untersucht, ob die Therapie mit Pasireotide LAR
i.m. einmal monatlich therapeutisch vergleichbar ist mit der s.c.
Applikation von Pasireotide 600 μg zweimal täglich. Dabei stand vor
allem die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Depotpräparates im
Mittelpunkt. Neben Fragebögen für die Patienten, um die Akzeptanz
der Therapie und subjektive Veränderungen zu ermitteln, wurden als
Sicherheits- und Kontrolluntersuchungen regelmäßig die relevanten
Laborwerte erhoben, Kontrollprofile und Stimulationstests erstellt
und Abdomen-Sonographien durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass
Lanreotide Autogel eine wirksame Alternative zu Octreotide LAR
darstellt, weil es zum einen eine mindestens vergleichbare, wenn
nicht bessere Kontrolle der Akromegalie ermöglicht, bei gut
kontrollierten Patienten aber darüber hinaus eine
Intervallverlängerung ermöglicht, die sowohl für den Patienten
angenehmer ist, aber auch deutlich die Behandlungskosten senken
kann. Diese Ergebnisse stehen in Übereinstimmung mit der
veröffentlichten Literatur. In der Studie mit Pasireotide LAR ließ
sich festhalten, dass die Darreichungsform als monatliche i.m.
Injektion von den Patienten als sehr positiv erlebt wurde. Sowohl
die Sicherstellung der Complience als auch die deutliche Besserung
der Einstellung der Akromegalie während der ersten acht Monate
sprechen deutlich für Pasireotide LAR. Dabei wurde Pasireotide LAR
von den Patienten gut vertragen, Symptome der Akromegalie bildeten
sich deutlich zurück, aber es zeigte sich eine Verschlechterung der
Blutzuckerwerte. Der in der Literatur erhoffte Zuwachs an
Wirksamkeit konnte nur teilweise bestätigt werden. Insgesamt konnte
gezeigt werden, dass mit Lanreotide Autogel und Pasireotide LAR
zwei wirksame und gut verträgliche Somatostatinanaloga zur
Behandlung der Akromegalie zur Verfügung stehen. Die Behandlung mit
Pasireotide LAR sollte aber an einem größeren Patientenkollektiv
und über einen längeren Zeitraum weiter untersucht werden.

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