Veränderungen des Körpergewichts, der Körperzusammensetzung und der körperlichen Leistungsfähigkeit, sowie metabolische und hormonelle Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas während einer mehrwöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme

Veränderungen des Körpergewichts, der Körperzusammensetzung und der körperlichen Leistungsfähigkeit, sowie metabolische und hormonelle Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas während einer mehrwöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme

Beschreibung

vor 14 Jahren
Ziel dieser Studie war es, die Stoffwechsellage adipöser Kinder und
Jugendlicher zu untersuchen und den Effekt einer stationären
Rehabilitationsmaßnahme auf das metabolische Profil und die
körperliche Leistungsfähigkeit zu eruieren. Bei 87 adipösen
Patienten im Alter von 10 bis 19 Jahren, die an einer 4- bis
6-wöchigen Maßnahme teilnahmen, wurden zu Beginn und am Ende BMI,
Körperzusammensetzung, Blutdruckwerte, Fettstoffwechselparameter,
Insulinresistenz, Schilddrüsenhormone und Leptin bestimmt. Außerdem
absolvierten die Kinder Fahrradergometrie, Koordinations- und
Kraftausdauerteste. Die durchschnittliche Gewichtsabnahme betrug
9,1 kg (p < 0,001), im Verhältnis Abbau von Fettmasse zu Abnahme
von Magermasse von 63% zu 37%. Bei unserer Untersuchung ist der BMI
durchschnittlich um 3,9 kg/m2 gesunken (von 34,8 kg/m2 auf 30,9
kg/m2). Der systolische Blutdruck fiel signifikant ab (p <
0,001), eine Senkung des diastolischen Blutdrucks war hingegen
nicht signifikant. Neben der erwarteten Gewichtsabnahme kam es zur
signifikanten Senkung von Cholesterin (von 206,2 auf 149,7 mg/dl),
LDL (von 127,4 auf 89,0 mg/dl), Triglyceriden (von 150,8 auf 77,8
mg/dl) und Cholesterin/HDL-Quotient (von 4,37 auf 2,83), jeweils
mit hoher Signifikanz (p < 0,001). Lipoprotein (a) zeigte keine
Veränderung. Ebenso fanden sich signifikante Reduzierungen von
Basalinsulin (von 23,3 auf 13,9 mU/l), HOMA (von 4,39 auf 2,48),
Leptin (von 51,4 auf 17,1 ng/ml) und TSH (von 3,3 auf 2,5 µU/ml),
jeweils p < 0,001. Neben einem Absinken des TSH-Spiegels kommt
es bei den peripheren Schilddrüsenhormonen zu einer Erniedrigung
von T3, fT3 und T4 mit hoher Signifikanz (p < 0,001). fT4 findet
sich mit geringer Signifikanz (p < 0,01) erhöht. Die körperliche
Leistungsfähigkeit entsprach in vielen Bereichen nicht der
Altersnorm, konnte jedoch im Verlauf deutlich verbessert werden.
Eine verbesserte Ausdauerleistungsfähigkeit spiegelt sich in einem
Anstieg der PWC170 (erbrachte Leistung bei einer Herzfrequenz von
170/min) wider, sowohl absolut, als auch auf die Körpermasse
bezogen, sowie in einem Anstieg der Ergometriedauer. Die Auswertung
des KTK zeigt deutlich verbesserte motorische Fähigkeiten der
Kinder. Am Anfang der Rehabilitationsmaßnahme hatten die Patienten
deutlich schlechtere motorische Quotienten (MQ) als am Ende. Im
Kraftausdauertest konnte die Wiederholungszahl sichtbar gesteigert
werden. Insgesamt kann als Fazit aus der Arbeit gezogen werden,
dass durch intensive interdisziplinäre Therapie in nur wenigen
Wochen bedeutsame protektive Veränderungen erreicht werden können.
Die Risikofaktoren für ein metabolisches Syndrom und
kardiovaskuläre Erkrankungen können reduziert werden.

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