„Es tanzt mich. Wie mir die Berufung zum Musical-Darsteller half, meinen eigenen Schmerz zu verarbeiten und meine Spiritualität zu vertiefen“ – Interview mit meinem Bruder Emanuele Pazienza Teil 2

„Es tanzt mich. Wie mir die Berufung zum Musical-Darsteller half, meinen eigenen Schmerz zu verarbeiten und meine Spiritualität zu vertiefen“ – Interview mit meinem Bruder Emanuele Pazienza Teil 2

Mein Bruder Emanuele Pazienza ist studierter Musical Darsteller und er konnte im Lauf seiner Karriere in viele Rollen schlüpfen (Im Bild ist er der Zauberer von OZ). Wir sprechen im zweiten Teil unseres Interviews über die Verbindung von Kunst und...
21 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Mein Bruder Emanuele Pazienza ist studierter Musical Darsteller
und er konnte im Lauf seiner Karriere in viele Rollen schlüpfen
(Im Bild ist er der Zauberer von OZ). Wir sprechen im zweiten
Teil unseres Interviews über die Verbindung von Kunst und
Spiritualität und wie ausdrückende Kunst helfen kann, das eigene
Leben zu verarbeiten.


Emanuele begann seinen Weg in die Kunst zunächst mit einem
Schauspiel Studium in Mainz. Nach einem Jahr zog es ihn aber zum
Musical nach München. Er sagt über diese Zeit: „Ich habe mich im
Musical Studium so Zuhause gefühlt, denn mein Körper hatte etwas
zu sagen. Körperlicher Ausdruck ist Ausdruck von Energie. Ich
konnte die schweren Erlebnisse meiner Kindheit in meinem Spiel
umwandeln. Ich konnte den physischen Schmerz über den Tanz
ausdrücken und über das Schauspiel die schweren Emotionen
verarbeiten und kanalisieren.“


Für Emanuele war der Weg in die Kunst seine klare Berufung:
„Diese Berufswahl war Alternativlos. Es war das einzig Richtige
für mich. Es war völlig klar, dass ich mich auf der Bühne
ausdrücken möchte. Nicht aus egoistischen Gründen. Aus nicht
erklärbaren Motiven. Da gab es einfach keinen Zweifel.“


Emanuele empfindet im Tanz Grenzenlosigkeit. In tänzerischen
Sprüngen fühlt es sich für ihn an, als ob er die Schwerkraft
überwunden hat. Er drückt es so aus: „Es tanzt mich.“ Dies
gelingt ihm, indem er den Fluss akzeptiert und zu lässt, dass es
ihn tanzt. Das ist ein Sinnbild für pure Hingabe. Ein Zustand,
den wir in der Spiritualität anstreben.


Emanuele sagt: „Ich habe es einfach zugelassen und mir auf einer
Meta-Ebene selbst zugeschaut.“


„Ich spiegele das Repertoire, das mir mein Leben geschenkt hat,
der Welt. Ich bringe meine Zuschauer dadurch in Kontakt mit neuen
Themen, mit sich selbst, mit ihren Emotionen.“


Ich spreche auch mit Emanuele darüber, wie er mit Corona umgeht.
Für Künstler ist es ja gerade eine besonders harte Zeit.


„Der Wald steht immer noch da und ein Lächeln ist immer noch
kostenlos.“ ist seine Antwort, in dem man seinen tiefen inneren
Frieden und seine Anbindung spüren kann.


Emanuele hat intensiven Kontakt zu seinem höheren Selbst: „Immer
wieder empfange ich den Satz: ‚Es ist für Dich gesorgt. Es ist
für Dich gesorgt.‘ Ich habe gelernt, dem zu glauben und es für
mich anzunehmen.“


Mein Bruder hat sich durch die Herausforderungen seines Lebens
eine tiefe Gelassenheit angeeignet. Er ist in seinem Sein und ist
darüber eine Wohltat für seine Mitmenschen.


Er berichtet weiter: „Ich bin mit Mangel aufgewachsen und es war
oft sehr schwierig. Ich habe gelernt: Es ist nicht genug da und
ich habe mir ja auch einen Beruf ausgesucht, in dem oft Mangel
herrscht. Über die Zeit habe ich gelernt, loszulassen. Als ich
vertraute, kam immer irgendwo Geld her, es ging immer weiter. Ich
habe nun kein Gefühl von Mangel mehr. Es taugt nicht mehr zur
Identifikation für mich. Es hat ausgedient und dadurch kommt
jetzt immer mehr als genug. Es gibt keinen Mangel. Es ist alles
da. Und es ist für uns Alle ALLES da.“


Hilft es, wenn man in Rollen schlüpfen kann bei der Aufarbeitung
des eigenen Lebens, will ich von ihm wissen?


Emanueles Antwort: „Ich konnte durch das Schauspielen
verschiedene Perspektiven einnehmen und mir auch positive Rollen
‚erspielen‘, die ich vielleicht sonst nicht kennen gelernt hätte.
Ich konnte die Energie, die ich als Kind empfunden habe, in einer
geordneten Bahn ausdrücken, z.B. bei West Side Story, das hat mir
sehr geholfen.“


Zum Ende nimmt uns Emanuele in einer kleinen Übung mit in das
Gefühl der Anbindung an das große Ganze und den Frieden:


„Stell Dir vor, wir alle nehmen uns an die Hand. Stell
Dir vor, wir sind nicht getrennt – sondern eins. Als diese
Einheit stehen wir füreinander da und können uns bedingungslos
dem Frieden und der Existenz hingeben. Die Zeit verschwindet. Die
Ewigkeit ist Jetzt. Da ist der Frieden.“


Über Emanuele gibt es sogar einen Eintrag in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Emanuele_Pazienza


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